10 Thesen, warum deutsche Blogs nicht funktioniere

Jürgen Auer

Legendäres Mitglied
Der Beitrag in der Süddeutschen Zeitung: Zehn Thesen, warum deutsche Blogs nicht funktionieren

Meine Kurzdarstellung:
  • Das Internet macht alles gleich - hier ist man fixiert auf Status und Hierarchie
  • Hier zählen formale Qualifikationen - im Web zählt die Meinung und die Begründung dieser
  • In den USA ist es für die Politik wichtig, was Blogger meinen - hier gibt es keine wesentlichen Blogger
  • Ein Blogger muß sich ab und zu irren - hier gilt Fehlerfreiheit als oberstes Ziel
  • Deutsche sind methodisch und gründlich - Blogger sind spontan
  • Die Deutschen werden nicht arbeiten, wenn sie kein Geld dafür bekommen - in den USA kriegt man bloß selten Geld dafür, stattdessen anderes
  • Für Deutsche sind die Ferien äußerst wichtig - Blogger kennen keine Ferien.
Manche Einschätzungen finde ich 'voll ins Schwarze treffend' ... teilweise sind das Ansichten, mit denen ich mich selbst wiederholt rumgeärgert bzw. die ich irgendwann dann einfach bloß noch ignoriert habe.

Bitte den Originalartikel lesen! Das obige ist ein Auszug von mir.


PS: Leider ist das Titel-Feld um ein Zeichen zu kurz.
 
Hi Jürgen

Stimmt schon, in amerikanischen Foren trifft man eher auf Leute, welche bereits einen beruflichen Status vorweisen können, und wo man sich fragt, warum sie sich überhaupt in gewöhnlichen (nicht geschäftsspezifischen) Foren herumtreiben.
 
Hm, sehe ich anders.
Zumal aus Sicht des Autors ein Blog nur dann "funktioniert", wenn man damit Ruhm ernten kann oder die Politik beeinflusst.
Ich denke es kann sehr unterschiedliche Motivationen geben ein Blog zu haben und jeder Blogger hat sicher auch einen sehr unterschiedlichen Bewertungsmaßstab ob sein Blog seine Erwartungen erfüllt.
 
Der Autor ist vermutlich der Auffassung, dass es nur eine genau definierte Form von Funktionalität gibt.

Blogs werden in den USA einiges länger betrieben als im deutschsprachigen Raum, was auch zur Etablierung beigetragen haben dürfte. Wir hinken den Amerikanern etwa 10 Jahre hinterher, was das angeht. Das ist bei vielen anderen Dingen übrigens auch so: Im schweizerischen Aargau stimmen wir über eine Schulreform ab, die es in Amerika seit 20 Jahren gibt. Was aber nicht heisst, dass unser Schulsystem oder unsere Blogs schlechter wären. Nur anders. Das müsste man einem Amerikaner halt erst mal erklären.

Sprich: Felix Salmon macht kein Vergleich "da ist es so, hier ist es anders", sondern: "so wie ich es kenne ist es richtig und alles was davon abweicht folglich falsch"

 
Guter Artikel, wenn auch einige Punkte etwas einseitig abgehandelt werden. Aber Punkt Nr.2 stimmt absolut, auch hier in der Schweiz. Ich wundere mich seit jeher, wie sich Firmen bei der Rekrutierung auf Diplome und Papiere versteifen, anstatt die Leistungen und Errungenschaften von Personen stärker zu betrachten. Völlig unverständlich.
 
es gibt ein paar punkte die stimmen - das geb ich gerne zu aber der rest ist nur noch blabla. das ist typisches geschwätz das man seit monaten in unseren zeitungen lesen kann. immer wieder hört man, dass die deutschen blogger am ende sind und das bloggerzeitalter fertig ist. meistens sagen das nur leute, die kein geld mit blogs mehr verdienen.

aber wie einer meiner vorredner sagte - man kann versch. gründe haben zu bloggen, da muss das geld nicht an 1. stelle stehen - den mit bloggen wird man in eurpa nicht reich....

ich persönlich blogge erst an etwa der 1000 stelle wegem geldes wegen
tongue.gif
 
QUOTE (Eric-Oliver Mächler @ Fr 8.05.2009, 09:46) es gibt ein paar punkte die stimmen - das geb ich gerne zu aber der rest ist nur noch blabla. das ist typisches geschwätz das man seit monaten in unseren zeitungen lesen kann. immer wieder hört man, dass die deutschen blogger am ende sind und das bloggerzeitalter fertig ist. meistens sagen das nur leute, die kein geld mit blogs mehr verdienen.

aber wie einer meiner vorredner sagte - man kann versch. gründe haben zu bloggen, da muss das geld nicht an 1. stelle stehen - den mit bloggen wird man in eurpa nicht reich....

ich persönlich blogge erst an etwa der 1000 stelle wegem geldes wegen
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Die Technik ist ja schon nen erhebliches Stück weiter als der Mensch. Das Problem ist auch meiner
Meinung nach nicht der Typ Mensch der auf zu viel Technik setzt, sondern die Grundlogik, jeweils
an einem Ende vom Kabel sitzt nen Mensch. Genau der Punkt kommt aber bei den ganzen Technik
Verliebten zu kurz. Software, Scripte alles Bombig, W3C und fehlerfrei - nur der Typ in der Mitte, der
will heute nicht mehr Kommunizieren geschweige aktiv tätig werden.
 
Aber es gibt schon auch Schweizer Politiker, die bloggen, kenne zumindest einen aus der Region, aber der bloggte schon vorher und jetzt auch wieder nach seiner Amtszeit.

Nur frage ich mich manchmal, wie langweilig manche Blogger-Beiträge sind. Eigentlich will ich nicht unbedingt Bescheid wissen, ob der Blogger gerade eine Grippe durchsteht. Ebenso wenig interessiert mich deshalb Twitter.
 
Das
QUOTE (Jürgen Auer @ Do 7.05.2009, 20:57)
  • Hier zählen formale Qualifikationen - im Web zählt die Meinung und die Begründung dieser



bzw. dieses


QUOTE (Michael Herb @ Fr 8.05.2009, 07:54)Aber Punkt Nr.2 stimmt absolut, auch hier in der Schweiz. Ich wundere mich seit jeher, wie sich Firmen bei der Rekrutierung auf Diplome und Papiere versteifen, anstatt die Leistungen und Errungenschaften von Personen stärker zu betrachten. Völlig unverständlich.


hatte ich ursprünglich auch immer gedacht. Praktisch bin ich selbst das beste Beispiel dafür, daß das im Web nicht mehr gilt - diverse Leute lernen über meine Seiten Sql und Xml bzw. nutzen inzwischen Server-Daten - obwohl alles von jemandem stammt, der keinen einzigen offiziellen IT-Abschluß hat.

Das dagegen


QUOTE (Eric-Oliver Mächler @ Fr 8.05.2009, 08:46)das ist typisches geschwätz das man seit monaten in unseren zeitungen lesen kann. immer wieder hört man, dass die deutschen blogger am ende sind und das bloggerzeitalter fertig ist.


finde ich gerade nicht. Die Diskussion in Deutschland kreist eher um das Problem 'Amateur-Schreiber versus journalistische Beiträge' - der obige Beitrag zielt m.E. dagegen stark auf gesellschaftliche Unterschiede:


QUOTE (Jürgen Auer @ Do 7.05.2009, 20:57)
  • Für Deutsche sind die Ferien äußerst wichtig - Blogger kennen keine Ferien.



- Deutsche als unzufriedene Angestellte, gleichzeitig aber Reise/Urlaubsweltmeister.
 
Ja wer was kann kann sich selbständig machen und wird wohl auch die besseren Produkte machen!

Zum Thema Blog:
Da denke ich gibt es in Deutschland doch genug kreative Köpfe, die selbst auch ohne Papier einiges können und auch Gleichgesinnte suchen...!
Ich seh es eher so: Es ist mal wieder typisch Deutsch etwas schlecht zu reden, sogar wenn es einen selbst betrifft! :)
 
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