5 deutsche I-Unternehmen, die 2015 weg sind?

Jürgen Auer

Legendäres Mitglied
Bei gruenderszene.de gibt es einen interessanten Artikel zu fünf deutschen Internet-Unternehmen, die es - nach diesem Artikel - 2015 nicht mehr geben könnte:

Fünf deutsche Internet-Unternehmen, die es 2015 nicht mehr geben wird…?

http://www.gruenderszene.de/allgemein/funf...n-wird%E2%80%A6


Ok, Swoopo (eine Art Penny-Auktion) und StudiVZ (mangelnde Innovationen, im Vergleich zu Facebook stehengeblieben) sowie Brands4Friends und Jamba sind die Kandidaten 1, 2, 4 und 5.

Zu Xing, dem Kandidat 3, steht in dem Artikel:

QUOTE Warum? Weil es sein Wachstum durch seinen zu frühen Börsengang selbst gehemmt hat und gegen US-Konkurrenten LinkedIn auf internationalem Level dauerhaft nicht ankommen wird, sollten keine großen Veränderungen ins Haus stehen.



Die erst gestern veröffentlichten Zahlen von Xing sind sehr positiv - das bis jetzt beste Quartalsergebnis:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Xin...is-1054604.html


QUOTE Für das erste halbe Jahr gab Xing das operative Ergebnis mit 7,04 Millionen Euro an, 20 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Ebenfalls um 20 Prozent stieg der Halbjahresumsatz, er erreichte 25,86 Millionen Euro. Davon entfielen 20,59 Millionen auf die Einkünfte aus Beiträgen von Premium-Mitgliedern.


Gewinn macht Xing jedenfalls. LinkedIn wächst allerdings wohl pro Monat um ein Xing, da ist das Xing-Wachstum bescheidener.
 
Ich werde keines davon vermissen. Swoopo und brands4friends kenne ich nicht einmal.

Ich habe mir das nun mal gründlich durchgelesen.

Swoopo: Das Geschäftsmodell finde ich doch sehr fragwürdig. Die haben wohl einen Gewinnmarge die jenseits von Gut und Böse liegt, aber die "Bieter" werden da wohl nicht oft mitmachen.

StudiVZ: Im Grunde reicht ein ganz großes multinationales Sozial-Netzwerk.

Xing: ??? -> Keine Ahnung.

Brands4Friends: Keine Ahnung was da genau verkauft wird. Aber Markenklamotten bekommt man doch auch hin und wieder im Otto Versand oder auf ebay günstig.

Jamba: Das man mit Handyinhalte überhaupt noch Geld machen kann wundert mich. Überleben können die meiner Meinung nach nur, wenn die mehr auf Verkauf und Vermietung von Musik setzen.
 
Ab und zu mal einen Blick auf die Seiten von deutsche startups werfen -> da werden es wahrscheinlich mehr als fünf Unternehmen nicht schaffen.
Das sollte man ganz vernünftig betrachten - kein Bashing (!).

Man nehme die nächstgelegene Großstadt und vergleicht ein Modegeschäft (inkl. eigener 2 Millionen Immobilie und Laufkundschaft) mit einem Startup wie Brands 4 Friends.
Der Internetshop muss zwangsläufig mehr und mehr Geld in Online Marketing pumpen, während das Modegeschäft einfach nur Waren günstig ein- und verkauft. Ohne Werbung.

Ferner mag man die Klamotten anprobieren und mal ehrlich -> wenn man die Kohle für hochpreisige Markenklamotten hat, spart man doch nicht ein paar Euro... tztztz...
Da fehlt ja das komplette Shopping-Feeling: City, Kaffee für 3-4€, da was kaufen, hier was kaufen, Snack essen, Packung Kippen, zweiter Kaffee, Freunde anrufen, gemeinsam Cafè setzen, dritter Kaffee, Tiefgarage zahlen, Abends Cocktailbar, ... Klamotten auf B4F bestellen ist ja wie Porsche mit 500€ Rabatt zu kaufen...

My Hammer dürfte auch bald mal das Zeitliche segnen.

Es gehen scheinbar ständig Leute hin und denken: "Wir machen jetzt mal 'ne Website auf UND weil wir einen Tick günstiger sind, kaufen alle bei uns"
Sollte normalerweise auch so sein, scheint jedoch in der Praxis nicht zu funktionieren. Viele Konzepte werden auf die Masse ausgelegt - dafür wird ein Marketingbudget oft nicht genügen bzw. die Kosten reinholen.
Viral ist Glückssache und dennoch kein Garant für Sales. B4F ist in meinen Augen ein Affiliate -> die pumpen Kohle raus und erinnern an Marken -> die kauft man eher "Passgenau" lokal. Was eigenes haben die offenbar nicht.

Bei Xing sehe ich noch Zukunft -> großteils national und man kündigt nicht mal eben einen 6€ p.m. Account -> im spießigen DE denken dann ja gleich alle, man sei pleite...
 
Eine Frage die ich mir immer wieder stelle ist eine:

Kann man mit einem riesen Marketing Budget eigentlich dauerhaft schlechtes Kundenfeedback ausbügeln?

Ich denke da an Edarling, Die haben schlechtes Kundenfeedback ohne Ende. Aber die Marketingausgaben scheinen das alles kompensieren zu können. Kann so eine Strategie dauerhaft funktionieren? Wenn ich mir die alexa -Zahlen von denen ansehe sieht es so aus.

Sprich: Meinung im Netz egal - Werbung entscheidet über Erfolg?
 
QUOTE (hajue @ Fr 13.08.2010, 03:09) My Hammer dürfte auch bald mal das Zeitliche segnen.

Bei MyHammer glaube ich das aktuell nicht, denn das Konzept ist meiner Meinung nach schlüssig.
Aktuell forcieren die Betreiber die Expansion ins Ausland, wo es solch ein Modell noch nicht gibt. Dürfte spannend bleiben und daher glaube ich nicht das die schnell verschwinden.

Die VZ-Netze habe ich noch nie besucht und noch nie nutzen müssen, anders ist das bei Facebook. Das muss man ja schon nutzen!
 
My-Hammer hatte ich bis jetzt eher ignoriert. Da gab es aber vor kurzem einen Strategiewechsel weg von der reinen Rückwärtsauktion. Ich hatte neulich mal einen Fetzen aus einem Interview mit jemandem von dort gelesen - insofern könnten die sich weiterentwickeln.

Bei Xing fiel mir auf, wie sehr doch die AG als Rechtsform wohl auch Ressourcen frißt.

Zwischen Xing und LinkedIn gibt es einen wesentlichen Unterschied: In Xing ist es legitim, fremde Leute zu kontaktieren - in LinkedIn muß man versichern, daß man die Person persönlich kennt - was eigentlich ein Unding für soziale Netzwerke ist.

Im deutschen Markt ist Xing eine m.E. nach kaum mehr wegzudenkende Größe, 718.000 zahlende Premiumnutzer generieren einfach stabile Einnahmen.


Die grundsätzliche Frage scheint mir immer zu sein, wie sehr ein Unternehmen von Fremdkapital abhängig ist. Beeinflußt das die Geschäftspolitik zu sehr, dann kann das womöglich der Tod sein. Wenn die Xing-Eigentümer Geld kassieren wollen und LinkedIn ein Verkaufsangebot macht, dann wäre Xing weg.


Bei den jüngsten Investitionen einiger Gesellschaften sieht man das ja: Erst wird versucht, sich bei experteer.de einzukaufen, das wird abgelehnt, dann wird eine Kopie ecarreer.de hochgezogen - und nach weniger als einem Jahr schon wieder dichtgemacht.

http://www.deutsche-startups.de/2010/08/10...elt-nutzer-auf/
 
QUOTE (hajue @ Fr 13.08.2010, 04:09)Bei Xing sehe ich noch Zukunft -> großteils national und man kündigt nicht mal eben einen 6€ p.m. Account -> im spießigen DE denken dann ja gleich alle, man sei pleite...


Das könnte so sein ...


QUOTE (Jürgen Auer @ Fr 13.08.2010, 09:41)Zwischen Xing und LinkedIn gibt es einen wesentlichen Unterschied: In Xing ist es legitim, fremde Leute zu kontaktieren - in LinkedIn muß man versichern, daß man die Person persönlich kennt - was eigentlich ein Unding für soziale Netzwerke ist.

Das macht mich jetzt neugierieg auf LinkedIN

im Vergleich ... wkw + StayFrinds
WKW = Freund ist Freund
StayFrinds = Freund ist Privatfreund
StayFrinds = Freund ist Familie
StayFrinds = Freund ist Schulfreund

bei wkw ist mir das einfach zu "primitiv" .... im RL (bzw RSL= real Sozial Life ) stuft man die Freunde ja auch ab






Ich habe Heute Morgen(also, eben nach dem Aufstehen) mal bei Swoodoo reingeschaut ...
... haben die eigentlich eine Verbindung zu Swoopo dem Flugsupermarkt?

Habe Bildschirmfotos von Swoodoo gemacht
Artikel: 50er Bitgutschein ... stand auf 0.05€ ..... und kletterte dann auf 0.66€

So ein "Bit" entspricht doch 50cent?
66 Bits wurden abgegeben um die 50Bits zu bekommen

"Bis zu 80% günstiger"

günstiger für den Kunden bedeutet gleichzeitig für den Händler "weniger Geld"

Hier hat jetzt eine Person ca 24€ gespart .... selbst 10 oder 20 mal mitgeBITet = nurnoch 19 oder 14 Euro gespart

---repeat---
"Bis zu 80% günstiger"

günstiger für den Kunden bedeutet gleichzeitig für den Händler "weniger Geld"
---------------
Swoodoo hat aber nicht "weniger Geld" sondern "mehr Geld" bekommen

Die bekommen "nur" 66cent statt 25€ ... aber .... plus 66*50cent = 33€ = 8.66€ mehr Geld

8.66 mehr = 134.64 %%%%%%



Ich mach jetzt ein "Brands4Frinds" .... alles (inklusive GutchieTaschen und so) für nur 99cent .....
(( kleingedruchtes .... Versandkosten 65.02€ pro Gramm des Versandgutes ..... wieviel wiegt so eine tasche?)


Bei Swoodoo sehe ich da ein Problem ....
.... es gibt zuviele Dumme die noch im Bett liegen

Swoodoo ist doch das selbe wie 9Live ..... die haben doch ihre 5 Jahre schon rum?

Also
Swoodoo @ 2015 nicht mehr Da?
=
Swoodooin 5 Jahren nicht mehr Da?


Meine Antwort
9Live ... Grabstein .... + 24 Monate .... Swoodoo Grabstein
 
LinkedIn wird Xing genauso schlucken, wie Facebook Studi/schueler/Mein Vz. Ob das allerdings wirklich noch so lange dauert, wage ich zu bezweifeln. Dafür sind unsere Ami-Freunde zu aggressiv.


Bzw. Swoodo ist eh die größte Abzocke - es wird Zeit, dass das Teil (Inklusive aller CopyCats) vom Netz genommen wird.
 
Hier

http://meedia.de/nc/details-topstory/artic..._100029631.html

gibt es jetzt Zahlen zur Entwicklung im letzten Jahr.

Facebook wuchs seither kräftig - die Gesamtzahl der aktiven Nutzer hat allerdings kaum mehr zugenommen, das Wachstum von Facebook geht auf Kosten der anderen Netzwerke.

Facebook + 10 Millionen
AlleVZ - 5,1 Millionen

mySpace verliert auch mehr als 2 Millionen, der Rest teilt sich auf in diverse kleine Verluste und mehrere kleine Zuwächse.

Wenn man da die Zahlen von Xing / LinkedIn sieht (Zuwächse 300.000 / 250.000), dann sind auch die bescheiden, auch die Unique Visitors von 2,9 Millionen / 0,76 Millionen.

Für Xing heißen die Zahlen, daß von den 8 Millionen 5 Millionen einen Monat lang nicht mehr aktiv waren.

QUOTE (Nico B @ Fr 13.08.2010, 17:55)LinkedIn wird Xing genauso schlucken, wie Facebook Studi/schueler/Mein Vz. Ob das allerdings wirklich noch so lange dauert, wage ich zu bezweifeln. Dafür sind unsere Ami-Freunde zu aggressiv.


Die obigen Zahlen (den Artikel habe ich erst gestern abend gelesen) bestätigen das, was ich schon vermutet habe: Ist es nicht für Facebook völlig uninteressant, die VZ-Gruppe aufzukaufen, weil sich die von selbst erledigt? Die jüngeren gehen sofort zu Facebook, die älteren Schritt für Schritt - warum da noch Geld reinstecken?
 
Damit es schneller geht --> Mr Zuckerberg seine Vorstellungen des "Internets" auch im wichtigen markt Deutschland umsetzen kann ohne nervige Konkurenten.


Ich finde ja sowieso, wer glaubt dass Facebook ein soziales Netzwerk ist, denkt zu kurz. In meinen Augen entwickelt sich das Ding immer mehr zu einer Art Online-Ausweis. Dank Facebook Connect und diverser Kooperationen mit anderen Firmen, wird Facebook ansich bald nur ein Profil sein. Identifizieren wird man sich dann über Apps, Spiele usw.

Wobei Facebook dann natürlich alle Daten hat, von jeder App über jeden User.....



Ich bleib dabei, der Kerl hat zu früh seine Millarden gekriegt und ist etwas verrückt geworden.
 
QUOTE Facebook ein soziales Netzwerk ist, denkt zu kurz


Man sollte FB eher als eine Art Parallel-Web sehen, das längerfristig auch Google und co. Nutzer/Werbung abjagen wird. Leute verbringen Stunden in FB (statt woanders), reagieren auf "Empfehlungen", Suchen in FB statt in Google und erhalten zielgerichtete Werbung (statt woanders über Adsense).

Also deutlich mehr als ein Ausweis, bzw. Blog.

Ein Teil des Erfolgs sind bestimmt die diversen Applicationen, die eben so nur auf FB existieren. FB ist flexibler, individueller und macht einfach mehr Spass. Bei den VZs wurden solche Entwicklungen einfach verschlafen. Facebook fokussiert sich konsequenterweise auch nicht mehr auf die lächerlichen VZs, sondern auf den mächtigsten Konkurrenten: Google.

Die VZs werden 2015 weg sein.
 
Ich hätte da auch noch 2 Kandidaten:
MyVideo
Zalando

ersteres verliert logischerweise auf Dauer immer mehr User an Youtube, und scheint sowas wie ein Fass ohne Boden für ProSiebenSat1 zu sein.
Bei Zalando ist es relativ einfach: Die Aufteilung schaut da so aus: 99% gehören Kapitalgebern (Venture Capital) und 1% gehören den Gründern. Die Preise die sie haben und der kostenlose hin- und Rückversand wird dazu führen, dass das Unternehmen verschwindet, sobald das gepumpte Geld aufgebraucht ist.
 
@ Maik:
Würde ich auch ähnlich sehen.


Aber was wäre das Internet doch langweilig, wenn es jeder schaffen würde und alle Firmen wirklich bestehen bleiben.^^
Was mich nur wundert ist, dass die Investoren nicht daraus lernen, denn oft verpuvlern die ja Risikokapital, was sie nie wieder sehen.
 
QUOTE (Nico B @ So 15.08.2010, 10:49)Was mich nur wundert ist, dass die Investoren nicht daraus lernen, denn oft verpuvlern die ja Risikokapital, was sie nie wieder sehen.

Na ja, man hat den Eindruck, je mehr Geld, desto mehr wird auch mal verpulvert.

Siehe den obigen Link zu experteer.de:

Zitat:


QUOTE Vor eCareer gingen im Hause Rocket Internet bereits bei Dealstreet, mybrands und Beautydeal die Lichter aus. Zudem fusionierten enamora und 7Trends.


Analog nach dem Aufkauf von CityDeal durch Groupon:

http://www.deutsche-startups.de/2010/07/23...itydealgroupon/

Einerseits:


QUOTE Vor der Übernahme waren bei CityDeal europaweit rund 700 Mitarbeiter beschäftigt. Das Start-up graste speziell in Deutschland im Grunde den gesamten Berliner Markt ab und stelle Mitarbeiter am Fließband ein. Auch bei direkten Konkurrenten warb das junge Unternehmen Mitarbeiter ab. Selbst Praktikanten bzw. Jobneulinge sollen teilweise mit fürstlichen Gehältern gelockt worden sein. Nun folgt der Kahlschlag!


Andererseits lese man sich da mal die Kommentare durch.

PS: Natürlich sollte man immer mal wieder auf

http://www.boocompany.com/

lesen, dem dotcomtod-Nachfolger.
 
Wow, klasse Artikel Jürgen, den du da aufgetan hast!!

Ich stimme dem Artikel zu und sage das schon seit einiger Zeit!!

Swooboo? Hat mich noch nie tangiert.

StudiVZ haben eh den Vogel abgeschossen, indem sie so offensichtlich das Design und den Quellcode von Facebook geklaut haben.
Und sie hingen eben immer allem hinterher.
Allerdings ist es auch hart, einem Portal wie FB das Wasser reichen zu können oder mit dem Tempo der Programmierqualität mithalten zu können.

Brands4Friends hat wohl anfangs die Markenklamottenfetischisten und Blender gelockt, aber nun ..... :)

Xing war schon immer langweilig, von der Idee aber gut! Nur zu lahm in deren Entwicklung und bezahlen, um Mails zu verschicken ist out!!

Naja, und Jamba nervt seit Viva und MTV ja nur noch!! :))

Danke noch einmal für den Artiekl, der hat echt Sonne in den veregneten Tag gebracht!

 
Also ich bin ja auch bei Facebook - ist mir aber zu schwierig zu handhaben, da find ich Xing, Mein VZ viel einfacher ... bei Facebook stört mich echt die Aufmachung, die versteckten Menüs etc ... zuviel englisch - die solln mit ihrem Ami-mist bei sich bleiben ;-), find immer noch Xing und Meinvz sind gute allternativen und denen bleib ich auch treu.
 
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