Abkehr vom Freemium-Modell: Ning streicht Kostnix

Jürgen Auer

Legendäres Mitglied
Für internetbasierte Projekte gibt es mehrere Finanzierungsmodelle:

(1) Werbefinanziert
(2) Freemium - die Grundfunktionen gibt es kostenlos, weitergehende Funktionen sind kostenpflichtig
(3) ausschließlich kostenpflichtige Angebote

ferner Mischformen dieser.

Xing ist ebenfalls eine Mischform - die kostenlose Basismitgliedschaft, die kostenpflichtige Premium-Variante sowie Werbung für Basismitglieder. Weitergehende Angebote wie Recruiter-Mitglieder lasse ich mal außen vor.

In den USA gibt es ein Startup Ning - da kann man eigene Social Networks erstellen.

http://www.ning.com/

Ning hat sich nun vom Freemium - Modell (plus Werbung für die kostenlose Variante) verabschiedet und auf eine rein zahlungspflichtige Variante gewechselt.

http://netzwertig.com/2010/08/24/geschaeft...verdienen-will/

Im April ging das Geld aus:

QUOTE Ning, der einst führende Anbieter von Social-Network-Baukästen, kündigte Mitte April an, seinen kostenlosen Dienst einzustellen, nachdem dem US-Startup fast das Geld ausgegangen war. Vier Monate hatten User des Gratis-Pakets Zeit, eine Entscheidung zu treffen: Zahlen, oder eine andere Lösung finden, um kostenlos ein eigenes soziales Netzwerk betreiben zu können?!


Seit dem letzten Wochenende kostet das zwischen 2,95 $ und 49,95 $ / Monat.


QUOTE Die Entscheidung, auf das Gratisangebot zu verzichten, scheint für Ning goldrichtig gewesen zu sein.

Bisher steuerten 300.000 kostenlose Ning-Communities durch Werbeeinnahmen 20 Prozent des Gesamtumsatzes bei und verursachten 25 Prozent des Traffics, so Ning-Boss Rosenthal. 80 Prozent des Umsatzes kamen von 15.000 zahlenden Ning-Nutzern ...

Im Zuge der Abschaffung des Gratisangebots gelang es dem Unternehmen mit Sitz im Silicon Valley, 35.000 bisherige Gratis-Anwender zu zahlenden Kunden zu machen – immerhin 12 Prozent aller Nutzer des kostenlosen Ning-Angebots. Damit hat der Dienst zwar die verbliebenen 265.000 Betreiber einer kostenlosen Ning-Community (und sämtlich in diesen Communities registrierten Benutzer) verloren, aber gleichzeitig die Anzahl von Premium-Kunden verdreifacht.


Sprich: Es fallen zwar 20 % des Umsatzes durch den Verzicht auf Werbeeinnahmen weg. Aber dafür hat sich die Zahl der zahlenden Kunden von 15.000 auf nun 50.000 mehr als verdreifacht.

Pro Kunde dürfte ein Jahresumsatz von 318 $ drin sein. Bei 35.000 neuen Kunden sind das etwa 11,1 Mio $, die Zahl von 15,9 Mio $ in dem Artikel stammt wohl von den insgesamt 50.000 Kunden.

Ganz stimmt die folgende Rechnung nicht, da sich wahrscheinlich die 318 $ Umsatz / Kunde verschoben haben dürften. Mit den ursprünglichen Kunden wurden 4.77 Mio $ Umsatz erwirtschaftet, das waren 80 % des Umsatzes, also hätte der Gesamtumsatz bei 5.96 Mio $ gelegen.

Nun entfällt der Aufwand für die KostNix-Nutzer komplett - und der Umsatz legt um etwa 10 Mio $ zu.
 
Zurück
Oben