Adsense Webseiten auf Bestellung

hummel

Neues Mitglied
Ich habe eine Verständnisfrage. Auf freelancer.com werden immer wieder Projekte gepostet, deren einziges Ziel in der Erstellung einer AdSense-Webseite besteht, die pro Tag einen bestimmten Werbeertrag abwerfen soll (vgl. http://www.freelancer.com/search/adsense). Die Zahlung des Honorars wird dabei oftmals von einem bestimmten Mindestertrag abhängig gemacht, d.h. der Freelancer erhält sein Geld erst, nachdem die Website den erhofften Profit generiert hat. Solche Projekte stossen bei den Freelancer jeweils auf grossen Anklang.

Irgendwie sehe ich den Sinn der Sache nicht. Wenn ein Freelancer tatsächlich in der Lage ist, profitable Webseiten zu einem bestimmten Thema zu erstellen, warum sollte er seine Fähigkeit verkaufen und nicht selber nutzen? Kann mich jemand aufklären?
 
Sehr gute Frage!

ich bin der Ansicht, dass entweder der FL den Auftraggeber bescheisst, indem der FL eigenen Traffic auf die Seite lenkt um dort für eine Zeit lang künstliche einnahmen zu erzielen, ODER dass der Auftraggeber mit der Seite dann anderes im Sinn hat.

Letzteres wäre interessanter zu erfahren.

Vielleicht ist das Ziel, diese SEO-optimierten Seiten dann an Webmaster-Anfänger zu verkaufen, da dies vielleicht einträglicher und weniger aufwendig ist, als mit jedem Google Update das SEO anzupassen?
 
Das ist tatsächlich eine äusserst interessante Frage!

Insbesondere da das Geld ja erst nach dem Erreichen des Adsense-Mindestumsatzes ausbezahlt wird.

Die Auftraggeber wünschen meistens, dass der Freelancer seine Idee vorgängig vorstellt. D.h. der Freelancer sollte nur schon deswegen kein Interesse haben, da so Ideen kostenlos übernommen werden können.

Wirklich eine sonderbare Sache...
 
Die Idee, Dinge an Freelancer (Neu-Englisch: virtual assistants) auszulagern ist ja durchaus spannend. Und richtig gemacht sicherlich eine Win-Win Situation für beide Seiten. Die genannten Ausschreibungen entbehren in meinen Augen jeder Vernunft und jedes Anstandes. Die Gier der Auftraggeber ist mit den Händen zu greifen. Als Betreiber einer solchen Plattform würde ich mir ernsthaft überlegen, solche Angebote zu verbieten. Entweder spekulieren die Auftraggeber darauf, dass das Ziel nicht erreicht wird, damit sie nichts bezahlen müssen. Oder die Auftragnehmer, die vielleicht aus Verzweiflung solche Angebote annehmen, müssen sich zweifelhaften Methoden bedienen um das geforderte Ziel schnell zu erreichen. Eine ehrliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe ist bei solchen Voraussetzungen kaum möglich. Die Hauptverantwortung für faire Auftragsbedingungen sehe ich beim Auftraggeber.

Ich wünsche mir, dass diese Diskussion Auftraggeber aufrüttelt, ihre Auftragsbedingungen zu verbessern. Ich wünsche mir auch, dass jeder der diese Diskussion liest, seinem ersten Impuls "das muss ich auch machen!" widerstehen kann. Diesen Impuls hatte ich übrigens auch.

PS: Man sollte immer daran denken: Gier frisst Hirn
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Die Nachhaltigkei von MFA Seiten ist recht gering. Die Seiten Qualität und SEO Methoden von MFA wiedersprechen i.d.R. den Google Richtlinien so das sich zwar in kurzer Zeit entsprechende Einnahmen generieren lassen, es aber nur eine Frage der Zeit ist bis die Seite(n) in den Serps nach hinten wandern. Da das Geschäftsmodell von MFA auf Google Traffic basiert , liegt das Risiko beim Käufer/Betreiber der in Vorleistung geht. Spätestens wenn der Traffic ausbleibt (abgesehen von potentiellen Problemen mit dem Adsense Konto) ist die Seite relativ wertlos.

 
Wieso Freelancer sich darauf überhaupt bewerben ist zweifelhaft.
Wenn Ausschreibungen für um die 200$ Projekt-Budget angegeben werden, die aber erst ausbezahlt werden, wenn die Seite mind 30 Tage in Folge Einnahmen von 20-30$ generiert, fragt man sich wirklich wieso macht jemand soetwas??
Das bedeutet, dass man nur bezahlt wird, wenn die eigene Arbeit ein vielfaches dessen eingebracht hat, was man als Bezahlung erhält - und man selbst trägt das komplette Risiko...

Also irgendwie verstehe ich nicht, wieso sich jemand auf solch einen Job bewirbt anstatt es selbst zu betreiben (zumal auch White-Hat verlangt wird...und nur bei Einhaltung bezahlt wird...)...
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QUOTE (Magical @ Di 8.01.2013, 21:08)Also irgendwie verstehe ich nicht, wieso sich jemand auf solch einen Job bewirbt anstatt es selbst zu betreiben (zumal auch White-Hat verlangt wird...und nur bei Einhaltung bezahlt wird...)...
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Ich denke, dass viele Freelancer aus den fernöstlichen Ländern ...
a) keine AdSense-Accounts haben,
b) und/oder nicht in dieser Weise als selbständiger Unternehmer mit ungewissem Ausgang arbeiten wollen.

Oft gibt es auch Zahlungsprobleme in diese Länder.

Ich finde das Thema sehr interessant.
 
QUOTE (Magical @ Di 8.01.2013, 21:08) ...zumal auch White-Hat verlangt wird...und nur bei Einhaltung bezahlt wird...

Welcher Auftraggeber kann wirklich überprüfen, ob nur White-Hat im Spiel ist?
 
sicher, die Überprüfbarkeit ist sicherlich problematisch...
mit fehlendem Adsense Account in gewissen Ländern ist auch gut möglich.

Aber die Zahlung selbst ist ja nicht gerade sicher - sobald der Auftraggeber meint, es wäre nicht alles White-Hat bezahlt er nicht, solange er nicht ein vielfaches der Zahlung durch die Website eingenommen hat bezahlt er nicht...also Zahlungssicherheit für geleistete Arbeit ist schon etwas anderes...

Da stellt sich die Frage, haben die Auftraggeber auch Spiegel zuhause? Oder vermeiden Sie den Blick lieber? ;-)
 
QUOTE (Magical @ Sa 12.01.2013, 17:31)Aber die Zahlung selbst ist ja nicht gerade sicher ...

Bei Freelancer.com ist die Zahlung schon ziemlich sicher. So leicht kann man sich als Auftraggeber nicht davor drücken.


QUOTE (Magical @ Sa 12.01.2013, 17:31)Da stellt sich die Frage, haben die Auftraggeber auch Spiegel zuhause? Oder vermeiden Sie den Blick lieber? ;-)

Wer, ich?

Ich bin zwar recht aktiv auf Freelancer.com und habe dort exzellente Bewertungen, aber in den Spiegel kann ich jederzeit blicken. Nicht jeder Auftraggeber dort nimmt die Freelancer aus.

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@MontyP - nicht zwangsläufig Du...eher diejenigen, die dort solche Aufträge einstellen. (Mit Bedingungen für die Bezahlung, die schon eher grenzwertig sin und Termin für die Auszahlung erst nach mehreren Monaten, wenn die Arbeit mehr eingebracht hat, als dem Freelancer ausgezahlt wird)
Normale Auftraggeber meinte ich damit nicht :)
Auch die Auftragsvergabe an Freelancer kann für beide Seiten von Vorteil sein :)
 
QUOTE (Magical @ Sa 12.01.2013, 22:12)@MontyP - nicht zwangsläufig Du...

Wegen des großgeschriebenen "Sie" bezog ich es auf mich.

QUOTE (Magical @ Sa 12.01.2013)Oder vermeiden Sie den Blick lieber?

Aber das war wohl ein Teppfuhler.


Wegen Freelancer.com: Letztendlich bleibt es jedem Freelancer freigestellt, ein Angebot auf solche grenzwertigen Anfragen abzugeben. Es zwingt ihn keiner dazu. Ich weiß aber aus eigener leidvoller Erfahrung, dass viele Freelancer Angebote automatisiert abgeben, ohne die Bedingungen zu lesen.
 
ja, das war einfach nur schnell getippt - war auf jeden Fall nicht persönlich gemeint :)...sondern allgemein (in Bezug auf die speziellen Auftraggeber)

Sicher besteht kein Zwang für die Freelancer etwas anzunehmen - aber das ist ähnlich wie Dumpinglöhne in anderen Bereichen (auch offline)..man weiß nie aus welcher Verzweiflung heraus Arbeiten angeboten werden oder ausgeübt werden. Und es sollte einfach grundsätzlich fair bleiben...
Allerdings sollten Aufträge schon genau gelesen und korrekt bearbeitet werden...
Meine Aussage bezieht sich auf beidseitig ehrliche Transaktionen - einigermaßen fair (zumindest bei den Auszahlungsbedingungen für erledigte Arbeit - die Höhe ist dabei ein anderer Punkt (viele sitzen auch in Ländern wo dies ein guter Verdienst wäre)) vom Auftraggeber...und dafür auch die zugesagte Leistung vom Auftragnehmer...
 
Hallo Remo,

QUOTE (Remo Uherek @ So 6.01.2013, 23:32)Ich wünsche mir, dass diese Diskussion Auftraggeber aufrüttelt, ihre Auftragsbedingungen zu verbessern. Ich wünsche mir auch, dass jeder der diese Diskussion liest, seinem ersten Impuls "das muss ich auch machen!" widerstehen kann.

Da bin ich nicht einverstanden. Widerstehe viel eher, weil Du kein Geld verlieren willst ! Wenn man zu miese Konditionen bietet, zieht man bloss Betrüger an.

Betrügen soll man nicht, aber jeder soll so günstig wie irgend möglich einkaufen. Wenn die Gegenpartei die Konditionen versteht und einverstanden ist, gut. Da wären wir beim Thema interkulturelle Missverständnisse.

Ein schlechtes Gewissen soll sich keiner machen, der einen Inder für 2.73$/Stunde anstellt. Es ist die nachhaltigere Entwicklungshilfe, als Lebensmittelpakete zu senden.

QUOTE ehrliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe

Wenn ich einem Inder 30% mehr gebe als er vor Ort verdienen würde, und ich selbst dank seiner Arbeit ebenfalls 10% mehr verdiene als normal, wer nützt dann wen aus ?: niemand niemanden.

Ich schrieb: so günstig wie möglich einkaufen, nicht so billig wie möglich.
Meine Erfahrung ist, dass man mit Indern nur Zeit verliert. Bei Slaven ist die Qualität zT gut, aber bei Uneinigkeit muss man sich auf eine Erpressung gefasst machen.

Nichts gegen remote software development, ich habe 7 Jahre Erfahrung darin; die einen Jobs sind im Ausland wirklich billiger erledigt, andere werden aber in Indien oder Russland sehr viel teurer als in der Schweiz.

-CH-
 
Die inder bei freelancer kosten aber eher 30.-- bis 50.-- USD pro stunde...
 
QUOTE (fox @ Mo 14.01.2013, 13:19) Die inder bei freelancer kosten aber eher 30.-- bis 50.-- USD pro stunde...

In der Regel bezahlt man ja projektweise einen festen Betrag. Aber bei Stundensätzen sind es doch eher 3 bis 5 USD pro Stunde. Aber die Spannweite ist sehr groß, 30 USD habe ich auch schon gesehen – das sind aber eher Phantasiepreise. Es kommt wie immer natürlich auch sehr auf das Aufgabengebiet an.
 
QUOTE (MontyP @ Sa 12.01.2013, 17:58)
QUOTE (Magical @ Di 8.01.2013, 21:08)Also irgendwie verstehe ich nicht, wieso sich jemand auf solch einen Job bewirbt anstatt es selbst zu betreiben (zumal auch White-Hat verlangt wird...und nur bei Einhaltung bezahlt wird...)...
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Ich denke, dass viele Freelancer aus den fernöstlichen Ländern ...
a) keine AdSense-Accounts haben,
b) und/oder nicht in dieser Weise als selbständiger Unternehmer mit ungewissem Ausgang arbeiten wollen.

Oft gibt es auch Zahlungsprobleme in diese Länder.

Ich finde das Thema sehr interessant.

Genauso sieht es aus
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QUOTE (Remo Uherek @ So 6.01.2013, 23:32) Die Hauptverantwortung für faire Auftragsbedingungen sehe ich beim Auftraggeber.



ich sehe das so, so was nennt sich Globalisierung, und wird in allen Ländern und auch allen Sparten ausgeführt.

wenn du mit der Maßgabe ran gehst überall auf der Welt gleiche Löhne zahlen zu wollen, dann erzeugst du erst die Gier.


QUOTE @ -CH- Ein schlechtes Gewissen soll sich keiner machen, der einen Inder für 2.73$/Stunde anstellt. Es ist die nachhaltigere Entwicklungshilfe, als Lebensmittelpakete zu senden.

völlig richtig, und du zahlst hier sogar noch einen sehr sehr guten Lohn in der Stunde,zb in Thailand ist der Stundenlohn mit 0,76€, und glaube mir, da sind selbst Thaiunternehmen auf der Suche nach günstigeren Arbeitern, die holen jetzt schon Leute aus Laos, Birma etc, wo man weniger zahlen muss.

was passiert wenn man den Menschen jetzt hier einen besseren Stundenlohn bezahlen will? Sie werden gieriger werden wie sie jetzt schon sind, denn auch diese Menschen sind Menschen. wichiger finde ich wie die Menschen selber zufrieden sind und da sieht es bei den angeblich so armen Ländern gar nicht so schlecht aus
http://sciencev1.orf.at/science/news/82665
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/...r-a-563455.html

wir sind da eher auf den absteigenden Ast, woran das wohl liegen wird, wo wir doch so gute Löhne haben
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