Crowdsourcing

Maik

Angesehenes Mitglied
Moin!

Ich bin mal wieder planlos durch Web gestolpert, und bin dabei über den Begriff Crowdsourcing gestolpert.

Crowdsorcing:
QUOTE Während Outsourcing Aufgaben und Arbeitsplätze in das Ausland verlagert, setzt Crowdsourcing auf die Intelligenz und die Arbeitskraft einer Masse von Freizeitarbeitern im Internet


Diese Arbeitsweiße dürfte hier allen bekannt sein, als das was die meisten als Web2.0 betitelten Webseiten einsetzen. Nun hat es auch schon einen offiziellen Namen, der es logischerweise auch in die Wikipedia (als inoffizieller Ausgangspunkt) geschaft hat.

Alle Internetriesen wollen nun von dieser kostengünstigen und unermesslich großen Arbeitskraft profitieren (Yahoo! Answers, Google Answers), und ganz vorne in der Liste will sich da nun anscheinend Amazon breit machen.

Amazon hat erst vorkurzem einen ähnlichen Dienst wie Yahoo! Answers und Google Answers gestartet, er ist nicht sonderlich erwähnenswert, da er sich von den beiden Konkurrenten nur geringfügig unterscheidet: Der Dienst nennt sich Askville und ihn gibt es hier: http://askville.com/

Amazon bietet schon lange Outsourcing-Dienste für Unternehmen an (siehe hier) nun macht Amazon Crowdourcing jedem Unternehmen mit einer großen Plattform und einer einzigen Schnittstelle zugänglich:
mturk.com

Auf der Webseite werden kleine Aufgaben ausgeschrieben, die von einem Computer bisher nicht bewältigt werden können. Jeder "Mensch" darf diese Aufgaben lösen und bekommt dafür eine kleine Belohnung in Form von Dollars. Die Belohnungen sind sehr gering, aber es gibt tatsächlich Leute die dafür Ihre Zeit opfern und bisher schon hunderte Dollar verdient haben (wie diese hier). Der Clou an mturk ist aber, das alle Aufgaben programmiert werden können, und die Ergebnisse der Aufgaben - die von Menschenhand kommen - werden direkt an die Programme des Auftraggebers zurückgegeben. Damit arbeiten nun Menschen für einen Computerprogramm.

Suchmaschinen können nun recht einfach ihre Suchergebnisse verbessern, da Menschen immernoch am besten entscheiden können was auf einer Internetseite wichtig ist. Ähnlich wie die von Suchmaschinen beschäftigten Suchergebnis-Scouts, kann jetzt jedermann Suchergebnisse verbessern. Einen entsprechenden Auftrag gibt es bereits, wie das ganze dann aussieht, sieht man hier.

Also wenn ihr mal irgendeine lästige Aufgabe habt, wie zB. füllen von Datenbanken, konvertieren von Daten, Taggen von Bildern/Videos usw. habt, nutzt die Kraft von Freiwilligen: mturk.com.

Erinnert mich irgendwie an Deutschlands 1-Euro-Job Idee.

Falls ich euch damit nix neues erzähle, ignoriert's einfach
MfG
Maik
 
Hallo Maik,

der Begriff ist zwar grundsätzlich nicht neu, aber dennoch aktueller den je. Für mich hat Crowdsourcing, entgegen der Beschreibung in der Wiki, nichts mit einer "Schar kostenloser oder gering bezahlter Amateure" zu tun.
Ich assoziiere damit eher Begriffe wie kollektive Intelligenz oder interaktive Wertschöpfung. Und das ist ganz und gar nicht kostenlos. Vielmehr ist das eine Managementeinstellung und eine offene Erklärung dafür, wie ein Unternehmen zu kunden- und lösungsorientierten Produkten und Dienstleistungen kommen kann.
Die Innovation entsteht damit nicht mehr in misteriösen Laboratorien und Forschungsanstalten, sondern wird offen mit allen beteiligten, unternehmensnahen Personen entwickelt. Dazu zählen nicht nur Kunden, sondern auch Mitarbeiter, Lieferanten, die Öffentlichkeit und der Staat.
Diese Kollaborationen haben den großen Vorteil ein sehr spezifisches Wissensportfolio entstehen zu lassen. Je mehr Anreize der einzelne zum mitarbeiten hat, umso mehr Wissen kommt zusammen. Siehe Ayom-Knowledgebase oder Wikinomics allgemein.
Ich benutze den Begriff Open Source Marketing in diesem Zusammenhang viel lieber. Er entspricht eher den Tatsachen aus Unternehmersicht.
white rabbit
Ich denke, das wir in den kommenden Jahren noch viele solcher Geschäftsmodelle zu sehen bekommen. Die Unternehmen müssen sich verändern. Wir, die Prosumenten, haben das schon getan.

Gruß Oly
 
Naja es gibt viele Namen für ähnliches, aber sie grenzen sich schon ab. Im englischen wird es etwas genauer beschrieben
QUOTE Crowdsourcing is the act of taking a job traditionally performed by a designated agent (usually an employee) and outsourcing it to an undefined, generally large group of people in the form of an open call


Also es wird eine Auftrag, den normalerweise ein Arbeiter macht einer großen Menge unbekannter Arbeitskräfte zugeordnet. Bei Open Source ist die Menge eher gering und wird durch den Auftraggeber (Projektleiter) limitiert.

Andere ähnliche Begriffe sind: Open Innovation, Interaktive Wertschöpfung, Kollektive Intelligenz, Swarm Intelligence.
Hier gibt es dazu weitere Infos:
http://www.hannestreichl.com/index.php/crowdsourcing
 
Das ist auf jeden Fall ein interessanten Thema für die Zukunft.

Wobei man, meiner Meinung nach, die Dienste noch stärker definieren müsste.
Als Beispiel sehe ich zwischenYahoo! Answers, Google Answers und auch jedem Forum einen großen Unterschied zu mturk.com.

Da sind doch völlig unterschiedliche Dienste. Oder sehe ich das falsch?
 
mturk kannste mit den beiden nicht vergleichen. mturk ist nur System für die Vermittlung von geschäftlichen Aufträgen. Daher hat Amazon ja mit Askville ein System was schon eher mit den anderen beiden vergleichbar ist.
 
Hallo Manimal,

die Zukunft hat doch schon begonnen. Das denke ich jedenfalls. Das hier sind ernstzunehmende Netzwerke :

TRND
BZZAGENT
VOCALPOINT

In diesen Netzwerken wird mit Mundpropaganda gearbeitet. Vielleicht besser bekannt als virales Marketing. Ein ausgewählter Teil des Netzwerks bekommt ein bestimmtes Produkt, teils vor der Markteinführung, und bewertet dieses. Dabei entsteht oft ein Dialog mit dem Unternehmen. Das hängt natürlich von der kommunikativen Kompetenz des Unternehmens ab. Wird das Produkt und die Kommunikation als besonders gut oder besonders schlecht empfunden, entstehen virale Effekte durch die Mundpropaganda der Teilnehmer. Diese Effekte sind dann netzwerkübergreifend.
Viele Meinungen und Ansichten bezüglich des Produktes kommen hier zentral zusammen und können ausgewertet werden.
Das Unternehmen hat jetzt die Möglichkeit, aus den Meinungen und Bewertungen Rückschlüsse über die Marktakzeptanz des Produktes abzuleiten und die Community, bei Bedarf, in die Entwicklung mit einzubeziehen. Das wäre dann ein klassisches Kollaborationsmodell.
Die Mitglieder fühlen sich wichtig und ernst genommen. Sie werden als "freien Kreative" für das Unternhehmen tätig. Sie sind in die Marketingprozesse eingebunden und beeinflussen indirekt Forschung und Entwicklung.
Die Vorteile für beide Seiten sind aus meiner Sicht folgende:
Das Unternehmen vermeidet durch den Dialog die Anforderungen seiner Zielgruppe zu verfehlen. Ausserdem fördert eine offene Kommunikation die Markenbindung und -bildung.
Die Teilnehmer bekommen Produkte kostenfrei oder vor der Markteinführung zum testen. Sie fühlen sich wichtig und bevorzugt. Das steigert dann ihr Insteresse daran, über das Produkt mit anderen zu sprechen (Marketing), Meinungen von anderen einzuholen (Mafo) und Empfehlungen zur Verbesserung auszusprechen (Entwicklung).
Gebe ich dem Netzwerk Hintergrundwissen und einen lukrativen Anreiz, steigere ich auch die Qualität der Teilnehmer.

Google und Yahoo profitieren von ihrer enormen Marktpräsenz. Google ist der führende Konzern In Sachen Peering-Geschäftsmodellen (z.B. der Entwicklung von API's). Mturk setzt auf die Anonymität der Auftraggeber. Ich hoffe nur, dass sich diese Form der Kollaboration nicht durchsetzt. Sie ist alles andere als transparent.
Andere Unternehmer sind jetzt angehalten diese Modelle auszuprobieren, damit sie diese später auch in einer ROI-Analyse darstellen und in die Unternehmensprozesse einbinden können.

Ich hoffe persönlich, dass sich die europäischen KMU's bald mit diesen Modellen stärker auseinandersetzen. Ich denke, das könnte einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil darstellen. Bekannterweise geht der deutschsprachige Raum sehr ungern auf diese kommunikativen Modelle ein. Für diese Unternehmen bedeutet Kollaboration - Kontroll- und Informationsverlust. Doch die nächste Unternehmergeneration kann dieses Defizit, mit dem jetzt bekannten Wissen, erheblich mindern. Es gibt viel zu tun
wink.gif


Oly
 
Es ist ein Fehler, mturk unter Marketingmethoden einzuordnen. Das ist überhaupt nicht der Sinn von dieser Technik. Es geht eher darum Probleme die algorithmisch nur schwer oder ungenau lösbar sind durch Menschen lösen zu lassen. Bisher war das nur durch abbeordern von eigenen Mitarbeitern oder Outsourcing in andere Unternehmen möglich.
 
QUOTE die Zukunft hat doch schon begonnen. Das denke ich jedenfalls. Das hier sind ernstzunehmende Netzwerke :

TRND
BZZAGENT
VOCALPOINT


Das ist nichts anderes als einige Doofe zu finden, an denen man Geld verdienen kann. Dies erinnert mich an früher, als meine Omma einmal im Monat zu Procter & Gambler ging, weil sie da "Produkttester" war. Dann ging sie dahin, füllte einige Bögen aus, und durfte noch eine Tonne Waschmittel mit nach Hause nehmen, für die sie dann nichts zu zahlen brauchte.

Und die ganz cleveren von heute können sich sogar das Geld fürs Waschmittel sparen, weil sie meinen es gäbe genug Blöde, die auch so kommen.

Übrigens - Die Zukunft hat längst begonnen, nämlich hiermit: Kontext-Netzwerk
 
QUOTE (Maik @ So 29.4.2007, 14:13) mturk kannste mit den beiden nicht vergleichen. mturk ist nur System für die Vermittlung von geschäftlichen Aufträgen. Daher hat Amazon ja mit Askville ein System was schon eher mit den anderen beiden vergleichbar ist.

Hallo Maik,

darauf wollte ich auch hinaus. mturk ist _nicht_ mit den anderen genannten Seiten im Thread vergleichbar, klar!

Kennst du (oder jemand anderes) den noch Seiten die eher mit mturk verglichen werden können?

THX
 
@ Maik
Ok, aus deiner Betrachtungsweise schließe ich, dass du das Produkt mturk nur vom technischen Standpunkt aus betrachtest.
Als Arbeitsmittel, richtig?
Nur dann erkläre mir bitte, wie du mturk mit Crowdsourcing in Verbindung bringst? Crowdsourcing ist eine betriebswirtschaftliche Methode. Sie umfasst den Innovationsprozess und den Produktionsprozess unter Einbindung der Masse. Kein Marketing? Price, Place, Product, Promotion.
Oder habe ich da was falsch verstanden? Erkläre es mir bitte.

@ Matthias
Ja, das hat meine Omi auch gemacht
wink.gif
Nur sie hatte noch kein Internet und war von einem Verkäufermarkt geprägt. Was ist das für ein Beispiel? Du willst doch nicht sagen, dass deine Omi doof war. Das waren ganz andere Zeiten. Aber, was habe ich mit Waschmittel zu tun? Blöd ist es nur sich nicht mit dem Thema zu beschäftigen.
Außerdem ist Fragebögen ausfüllen nicht das gleiche, wie in einem offenen Dialog mit den Unternehmen zu stehen. Wenn du im Dialog keine Chance siehst, verzeih mir bitte, tust du mir leid.
Und weil du unbedingt auch noch die Familie mit ins Spiel bringen musstest - Ich warne sie vor deiner Zukunft im Web.
Nichts persönliches.

Oly
 
QUOTE Ja, das hat meine Omi auch gemacht Nur sie hatte noch kein Internet und war von einem Verkäufermarkt geprägt. Was ist das für ein Beispiel? Du willst doch nicht sagen, dass deine Omi doof war. Das waren ganz andere Zeiten. Aber, was habe ich mit Waschmittel zu tun? Blöd ist es nur sich nicht mit dem Thema zu beschäftigen.
Außerdem ist Fragebögen ausfüllen nicht das gleiche, wie in einem offenen Dialog mit den Unternehmen zu stehen. Wenn du im Dialog keine Chance siehst, verzeih mir bitte, tust du mir leid.
Und weil du unbedingt auch noch die Familie mit ins Spiel bringen musstest - Ich warne sie vor deiner Zukunft im Web.
Nichts persönliches.

Klar ist Deine Ausage persönlich gemeint - und daher unangebracht. Wenn Du schon mir mir darüber diskutierst, dann halte Dich an die Spielregeln, und werde bitte nicht persönlich. Ich halte dies umgekehrt genauso.

Es geht für mich dabei nicht nur um die Frage der Chancen, sondern auch um andere Fragestellungen.

Klar halte ich meine Omi für doof, weil sie dies gemacht hatte. Da sie noch bei bester Gesundheit ist, und sie auch weiß, daß ich dies denke, sage ich das auch einfach einmal hier. Dies bedeutet nicht, daß ich die Strategien der Unternehmer für schlecht halte - im Gegenteil. Diese ist excellent.

Man kann Themenstellungen, wie gesagt, auch von zwei Seiten aus betrachten, was ich mir einfach erlaube.

So ist es auch hier - die Idee an sich ist gut, man braucht aber eine grosse hohle Masse dafür. Diese zu bekommen könnte sogar gelingen, weil TV und Internet die Menschheit auch hier in Mitteleuropa mittlerweise so richtig schön verblöden lässt. Und daher wird diese Form des "amerikanischen Traums" auch bald hier in Erfüllung gehen. Da bin ich ziemlich sicher, denn ich sehe weit und breit niemanden, der dem entgegen steuert.

Ich bin der Auffassung, man sollte erst einmal geben, auch im Internet, bevor man die große Kasse machen kann. Ansonsten wird man wohl scheitern. Und ich sehe nicht, was die Betreiber dieser von Dir zitierten Webseiten geben, außer einer alten Marketingidee, eingehüllt in das neue Kleid des Internetzeitalters.

Einer Zeit, in der die Menschen kaum noch etwas wichtiges interessiert, außer dem Flimmern der Bildschirme, wie Du auch an der 35%igen Wahlbeteiligung bei der letzten Wahl in Sachsen-Anhalt sehen konntest. Einer Wahl, bei der die Analysen ergeben haben, es wählen nur noch einige der "Alten", wenn überhaupt noch.

Als Unternehmer versuche ich unternehmerische Interessen wahr zu nehmen, mit der höchstmöglichen Verhaltensethik, die es mir gerade noch gestattet ist, nicht abzusaufen. Dies ist meine Auffassung von Unternehmertum in einer Zeit, in der höchstmögliche Profitorientierung auch vermehrt die Menschen hier zu nackten Überlebenskämpfen zwingen, und in der nun bald wirklich alle guten Werte nur noch auf dem Papier zu existieren scheinen.

Als privater Mensch, und der bin ich hier vor allem in Ayom, erlaube ich mir das Leben auch aus einer anderen, einer kritischeren Perspektive zu sehen. Und diese Themenstellung fordert dies geradezu heraus.

Und wie Du siehst kann man gegensätzliche Auffassungen artikulieren, ohne persönlich zu werden.

 
Hallo Matthias,

klar kann ich gegensätzliche Meinungen diskutieren ohne dabei persönlich zu werden. Das habe ich vor deinem ersten Posting ja auch getan. Ich bin aber auch gerne bereit auf allen sprachlichen Ebenen zu operieren.

QUOTE
Das ist nichts anderes als einige Doofe.....;
....weil sie meinen es gäbe genug Blöde....;



Lass uns die Unstimmigkeiten ausräumen und der Objektivität den Vorrang lassen.
Die von mir benannten Agenturen sind Beispiele für eine Kommunikation, zwischen Kunden und Unternehmen, welche es in dieser Form vorher so noch nicht gab. Korigiere mich bitte wenn ich da falsch liege.


QUOTE
So ist es auch hier - die Idee an sich ist gut, man braucht aber eine grosse hohle Masse dafür. Diese zu bekommen könnte sogar gelingen, weil TV und Internet die Menschheit auch hier in Mitteleuropa mittlerweise so richtig schön verblöden lässt. Und daher wird diese Form des "amerikanischen Traums" auch bald hier in Erfüllung gehen. Da bin ich ziemlich sicher, denn ich sehe weit und breit niemanden, der dem entgegen steuert.



Das klingt für mich sehr verbittert. Um genau zu sein, erschreckt mich deine Sichtweise sogar. Diese "hohle Masse" sind doch vielleicht auch deine Kunden. Sicher, nicht direkt. Aber indirekt schon. Du trägst für diese "Hohlheit" eine Mitverantwortung, genauso wie ich ! Und der amerikanische Traum lässt sich an Europa nicht 1:1 adaptieren, das sollten wir gelernt haben. Wir sind keine Amerikaner.


QUOTE
Ich bin der Auffassung, man sollte erst einmal geben, auch im Internet, bevor man die große Kasse machen kann. Ansonsten wird man wohl scheitern. Und ich sehe nicht, was die Betreiber dieser von Dir zitierten Webseiten geben, außer einer alten Marketingidee, eingehüllt in das neue Kleid des Internetzeitalters.



So ähnlich sehe ich das auch. Die von mir genannten Webseiten sind in einem experimentellen Stadium. Der Nutzer wird selbst darüber urteilen, wie wertvoll er diese Art der Kommunikation erachtet. Er hat die Wahl. Und er hat die Möglichkeit des Austausches mit anderen Usern weltweit.
Einige Unternehmen begreifen schon, dass sie mit mehr Transparenz, Selbstironie und Greifbarkeit, mehr bewirken können, als nur die Menschen mit Werbung zu versorgen.
Wenn das Unternehmen sich etwas in den Bauch blicken lässt und Wissen mit den Kunden teil, entsteht meiner Meinung nach, eine Win-Win Situation. Ich, als Prosument, habe einfach mehr Einfluß auf die Marke und auf das Produkt selbst.
Alle müssen etwas geben. Die Unternehmen lernen das erst jetzt und beginnen die Vorteile und Risiken abzuschätzen.


QUOTE
Einer Zeit, in der die Menschen kaum noch etwas wichtiges interessiert, außer dem Flimmern der Bildschirme, wie Du auch an der 35%igen Wahlbeteiligung bei der letzten Wahl in Sachsen-Anhalt sehen konntest. Einer Wahl, bei der die Analysen ergeben haben, es wählen nur noch einige der "Alten", wenn überhaupt noch.



Wenn du das auf den negativen Einfluß der alten Medien beschränkst, kann ich dir nur Recht geben.


QUOTE
Als Unternehmer versuche ich unternehmerische Interessen wahr zu nehmen, mit der höchstmöglichen Verhaltensethik, die es mir gerade noch gestattet ist, nicht abzusaufen. Dies ist meine Auffassung von Unternehmertum in einer Zeit, in der höchstmögliche Profitorientierung auch vermehrt die Menschen hier zu nackten Überlebenskämpfen zwingen, und in der nun bald wirklich alle guten Werte nur noch auf dem Papier zu existieren scheinen.



Das tue ich auch. Als Unternehmer will ich Vorbild sein und eine Leitfunktion übernehmen. Wenn mir das auch nur ansatzweise gelingt, muss ich mir nach dem letzten Gebet nichts vorwerfen.


QUOTE
Als privater Mensch, und der bin ich hier vor allem in Ayom, erlaube ich mir das Leben auch aus einer anderen, einer kritischeren Perspektive zu sehen. Und diese Themenstellung fordert dies geradezu heraus.



Es ist mir eine Ehre dich herauszufordern. Ich kann mit Kritik gut umgehen und wünsche mir manchmal mehr davon.

Oly
 
QUOTE Das klingt für mich sehr verbittert. Um genau zu sein, erschreckt mich deine Sichtweise sogar. Diese "hohle Masse" sind doch vielleicht auch deine Kunden. Sicher, nicht direkt. Aber indirekt schon. Du trägst für diese "Hohlheit" eine Mitverantwortung, genauso wie ich

Verbittert? Nein - als Mann, der Wein, Weib und Gesang, noch dazu sein Motorrad liebt, lebe ich dafür zu gerne!
rolleyes.gif


Meine Kunden? Ohne Ausnahme nein, da ich sie selbst alle kenne, kann ich es beurteilen, was aber nicht bedeutet, daß meine Kunden schlauer sind als Deine, die Fragestellung an sich ist nicht gut, denn sie impliziert wiederum persönliches.

Verantwortung? ich? Nein! Lehne ich ab, und mein Lebensweg, beruflich und privat, den Du nicht kennen kannst, beweist dies. Ich bin außerordentlich engagiert, und in der Birne leider sehr viel jünger geblieben als die meisten die 20 Jahre und mehr jünger sind. Dies betrachte ich als schlechten Treppenwitz der Geschichte, aber ohne Verbitterung, sondern eher mit Verärgerung über eine Politik, die nur noch von Lobbyismus gesteuert scheint, und die sich geistig völlig unbeweglich in ihren von Steuerzahlern prall gefüllten Trögen bequem eingenistet hat, während diese Tröge langsam aber stetig gen Himmel schweben.


QUOTE Wir sind keine Amerikaner

Wir sind auf dem besten Weg dahin, manch andere europäische Nation mag uns da schon etwas vorraus sein, jedoch nicht viel.


QUOTE Einige Unternehmen begreifen schon, dass sie mit mehr Transparenz, Selbstironie und Greifbarkeit, mehr bewirken können, als nur die Menschen mit Werbung zu versorgen.
Wenn das Unternehmen sich etwas in den Bauch blicken lässt und Wissen mit den Kunden teil, entsteht meiner Meinung nach, eine Win-Win Situation. Ich, als Prosument, habe einfach mehr Einfluß auf die Marke und auf das Produkt selbst.
Alle müssen etwas geben.

Die ist die Sichtweise des Marketers, der pragmatisch nach vorne denken muss. Er muß mit der Zeit gehen, auf Entwicklungen eingehen. Sie ist zu abstrakt, und scheint mir wie so manches aus den Hörsälen betriebwirtschaftlicher Studiengänge entsprungen zu sein. Der Kunde muss gar nichts geben. Er kann sich zurücklehnen, wenn er will, und denken ihr könnt mich mal, ich gebe mein Geld aus, wo immer ich es entscheide.

Damit er dies nicht tut, werden Ideen wie diese hier geboren, dann gibt es plötzlich einen Prosument, und es wird eine win-win Situation hervorufbeschworen, die in Wirklichkeit eigentlich nur-ich-gewinn heissen müsste. Damit dies funktioniert? Damit sind wir wieder bei der von mir skizzierten hohlen Masse.


QUOTE Wenn du das auf den negativen Einfluß der alten Medien beschränkst, kann ich dir nur Recht geben.

Diese Aussage spiegelt vielleicht Deine Interessen und Wünsche wieder, ich vermag dies nicht zu beurteilen. Sie ist jedoch so nicht richtig. Schau bitte einmal in die entspechenden Statistiken über das Userverhalten im Internet, für was es genutzt wird, wie lange es genutzt wird, wie die Lebensabläufe beeinflusst werden, wie sich soziale Gemeinschaften verändern, und ganze Lebenswerte. Es gibt eine Reihe negative Einflüsse des Internet - geistig, seelisch und auch körperlich.

Man könnte lange Philosophieren - alleine die Zeit fehlt mir leider hierzu.
 
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