die macht der user im web 2.0

Duvi

Angesehenes Mitglied
digg user wehren sich erfolgreich gegen zensur:

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,480554,00.html

worauf sich die frage stellt, ob web 2.0 zum scheitern verurteilt ist?

weil wenn web 2.0 ein weg (zurück) zur "basisdemokratie" im internet ist, dann werden sich die mächtigen das bestimmt nicht lange gefallen lassen.
z.b. indem sie durchsetzen, dass übermittler und provider für die internetkommunikation haftbar gemacht werden.
http://n-tv.de/797207.html
 
Ich muß gestehen, mir ist beim Lesen dieses Artikels etwas schwummerig geworden.

Denn in der Konsequenz heißt dies, daß der Betreiber einer Plattform solchen Nutzern ausgeliefert ist und selbst weniger Rechte hat als die Nutzer, im Zweifelsfall aber bei einer Verurteilung auch die Folgen tragen muß.

Ich betrachte jedes Forum, jede Plattform, auf der man Content / Anmerkungen hinterlassen kann, als ein Haus - und der Betreiber der Plattform hat ein gewisses Hausrecht, die ihn von den 'gewöhnlichen Nutzern' unterscheidet. Ebenso hat er das Recht, Regeln festzulegen und Einträge, die diesen Regeln nicht entsprechen, zu entfernen.

Wenn das die Nutzer nicht akzeptieren, sondern die Artikel so lange erneut einstellen, bis der Betreiber aufgibt, dann ist das für mich äußerst fragwürdig.

Etwas überspitzt: In der Wohnung eines Mehrfamilienhauses (oberes Stockwerk) lädt jemand zu einer Party ein. Die Partybesucher beginnen, die Wohnung unter Wasser zu setzen und gefährden damit das Mietrecht des Veranstalters. Und wenn er einschreitet, wird er festgehalten, auf daß das Wasser weiterläuft.
 
QUOTE Denn in der Konsequenz heißt dies, daß der Betreiber einer Plattform solchen Nutzern ausgeliefert ist und selbst weniger Rechte hat als die Nutzer, im Zweifelsfall aber bei einer Verurteilung auch die Folgen tragen muß.


wenn man jetzt die brücke zu crowdsourcing schlägt, dann sind es ja keine "nutzer", sondern "mitarbeiter".
und wenn alle mitarbeiter (die in gewisser weise auch kunden sind) rebellieren, dann ist man vor die wahl gestellt seinen laden dicht zu machen oder sich den mitarbeitern zu beugen.

deshalb der gedanke ob "web 2.0 geschäftsmodelle" nicht nur riskant, sondern evtl. sogar zum scheitern verurteilt sind.
 
Sorry aber das ganze hat meiner Meinung nach wenig mit Demokratie zu tun. Das ist in meinen Augen pure Anarchie.

Auch im Internet gibt es Regeln, an die man sich halten sollte.

Haften sollte der, der gegen geltendes Recht verstößt und nicht der der die Plattform dazu anbietet.
 
Demokratie ist Mehrheit. Das war keine Demokratie, sondern eindeutig Anarchie. Vergleichbar mit den Problemen in den Banlieues von Paris vor einiger Zeit, mit dem Unterschied, dass die Nutzer nicht bestraft werden können. Gefährliche Sache...
Das Urheberrecht gerät durch das Internet immer mehr ins Wanken.
 
QUOTE (Alain Aubert @ Do 3.5.2007, 16:12) Deshalb sollte mit IPv12 jeder Mensch eine eigene IP haben ;-)

IPv6 reicht da schon völlig aus, ich sag nur 2^128.
 
QUOTE Sorry aber das ganze hat meiner Meinung nach wenig mit Demokratie zu tun. Das ist in meinen Augen pure Anarchie.

Wolfgang Schäuble und Otto Schily wären stolz derartige Staatsbürger unter sich zu wissen - und George W. Bush auch. Man braucht immer gute Soldaten, die die Gesetze, die man beschließt auch schon aufrecht einhalten.

Unter Juristen gibt es ein geflügeltes Wort, angelehnt an vergleichbare Ausrufe der schlimmsten Despoten der Erdgeschichte, der da (in Abwandlung) heisst:

Brauchst Du mehr Straftäter? Dann mach doch einfach ein neues Gesetz - und schon hast Du welche..
unsure.gif
 
Also ich kann mir nichts schöneres vorstellen als das web2.0! Und das was dort passiert ist finde ich jeder hat seine Meinung!
 
Ich glaube es geht hierbei weniger um die Interessen von Herrn Schäubele, Otto Schilly oder George W. Bush . Ich finde es einfach bedauerlich das die Rechte der Betreiber hier, so einfach ausgehebelt wurden.

Desweiteren sehe ich mich in keinster Weise als Soldat dieser Herrschaften.
 
bitte, das ist jetzt nur noch PR. Mir kann keiner erzählen dass Digg ernsthaft eine grössere Anzahl user verloren hätte wenn Sie weiter gelöscht hätten und ich wette die meisten user haben einfach aus spass mitgemacht...
 
QUOTE Ich finde es einfach bedauerlich das die Rechte der Betreiber hier, so einfach ausgehebelt wurden.

Was bitte genau ist denn Anarchie. Daß Betreiber aufgrund einer geschickten Marketingidee andere für sich arbeiten lassen und Geld verdienen, ohne Löhne zu zahlen, oder wenn diejenigen, die dort dafür gesorgt haben, daß die Site ein Erfolg wird, dann etwas mitreden.

Ist ein interessantes Thema für eine philosphischen Denkansatz und nicht mit schwarz/weiß-Dnken ab zu tun..

Ich rede nicht von einem Forum, daß sich vielleicht wenn überhaupt gerade noch so selbst finanzieren könnte - mittels Advertising. Wie zum Beispiel Ayom. Ich rede vom knallharten Business, bei dem richtig Asche gemacht wird. Und da halte ich das Erlebte für gut, in einer Zeit, in der nur noch Duckmäuser erzogen werden.

Was mein Vorredner sagte ist nicht von der Hand zu weisen, denn wie lautet schon der alte Marketing-Spruch:

A good Message is a bad Message...
 
Okay Matthias, ich habe das ganze wohl etwas zu allgemein gesehen. Liegt wohl daran, das ich mich nicht in ein Millionenschweres Projekt hineinversetzen kann und die ganze Problematik aus Sicht eines Forenbetreibers beurteilt habe.

Wenn ich mir den Eintrag so anschaue bin ich erstaunt, welche Ausmaße diese Aktion annimmt.
 
Je mehr ich davon lese, desto mehr gefällt mir die Idee. Dies könnte eine Form des zukünftigen "zivilen Ungehorsams" sein, mit der man den Bevormundungstendenzen der allseits bekannten Big Brothers begegnen könnte, so nach dem Motto: je mehr mitmachen, desto weniger Überwachung
wink.gif
weils schlicht und einfach nicht mehr möglich ist...

...aber vor allem ist es ein Stück gelebte Demokratie, und wegen mir auch ein kleines Stück Anarchie, in einem Zeitalter, in dem die Anarchisten von früher, die ehemals noch auf Polizisten eingedroschen haben, danach den Marsch durch die Institutionen bis in die höchsten politischen Ämter vollzogen haben, mit einer satten Pension jetzt schon oder später versorgt sind, nun - und das ist der größte Treppenwitz der deutschen Geschichte überhaupt - dafür sorgen, daß in Deutschland jeder überwacht und mit immer mehr sinnlosen Gesetzen schikaniert wird.

 
Zurück
Oben