Domainportfolio optimal verwalten?

Remo Uherek

Ayom Gründer
Domains sind virtuelle Grundstücke bzw. virtuelle Immobilien. Schnell sammelt sich da eine Vielzahl inaktiver Domains an, was aufs Jahr gerechnet zu einem markanten Kostenfaktor werden kann.

Da wir uns in dieser Situation befinden und ich mich dem Problem annehmen will, möchte ich Euch um Eure Erfahrungen bitten. Wie managed Ihr Eure inaktiven Domains? Ich bin der Meinung, dass das Portfolio an inaktiven Domains aufs Jahr gerechnet mindestens eine schwarze null erwirtschaften soll.

Optionen:
1. Domains inaktiv liegen lassen und auf eine goldene Zukunft hoffen.
2. Domains mit Minimal-Content und AdSense versehen.
3. Domains auf Partnerprogramm umleiten.
4. Domains bei Sedo anbieten und Domainparking benutzen.
5. Domains vermieten.

1 ist mir zu riskant und zu teuer. 2 macht einen relativ grossen Aufwand. 3 bringt wenig Umsatz (eigene Erfahrung). Seit wenigen Tagen versuche ich Punkt 4 mit >100 inaktiven Domains anzupacken. Diese Option ist relativ vielversprechend, da der Aufwand gering ist, die Technik auf AdSense basiert und umfangreiche Statistiken auf Domainebene bereitgestellt werden. 5 ist vielversprechend, aber es ist schwierig, Kunden für eine Pacht zu begeistern.
Gibt es noch andere Optionen?

Was tut Ihr mit Domains, die übers Jahr heraus rote Zahlen erwirtschaften? Wir haben damit begonnen, in regelmässigen Abständen das Domainportfolio neu zu bewerten und Domains knallhart wieder zu löschen. Es ist ein Tradeoff zwischen zukünftigem Potential und gesunder Kostenrechnung.

Ein Domainportfolio könnte man ja vielleicht mit finanzmarkttheoretischen Instrumenten verwalten. Diversifikation und positive Renditen müssten es m.E. schon sein. Gibt es empfehleneswerte Literatur zur Verwaltung grösserer Domainportfolios?

Wieviel Prozent der Gesamtausgaben machen bei Euch Domains aus? Bei uns ist es aufs Jahr gerechnet ziemlich genau ein Viertel. Darum denke ich, dass hier Handlungsbedarf besteht.

Gruss, Remo
 
QUOTE 1. Domains inaktiv liegen lassen und auf eine goldene Zukunft hoffen.
2. Domains mit Minimal-Content und AdSense versehen.
3. Domains auf Partnerprogramm umleiten.
4. Domains bei Sedo anbieten und Domainparking benutzen.
5. Domains vermieten.


1. Ist wohl Resourcenverschwendung.
2. Habe ich mir auch schon überlegt, aber noch nicht gemacht.
3. Habe ich auch schon getestet. Brachte auch bei mir wenig Umsatz.
4. Mache ich zur Zeit.
5. mhhhh

Vorschlag:
1. Frameseite. Oben Adsense und unten ein PP. Mache ich auf einer Domain. Ist ganz okay.
2. Selber potenzielle Domainkäufer suchen und anschreiben. Werde ich demnächst mal testen.



QUOTE Was tut Ihr mit Domains, die übers Jahr heraus rote Zahlen erwirtschaften? Wir haben damit begonnen, in regelmässigen Abständen das Domainportfolio neu zu bewerten und Domains knallhart wieder zu löschen.


Ich habe ja nicht so viele Domains und die paar Euros, die man in Deutschland zahlt belasten auch nicht so schnell die Bilanz. Oder jahrelang warten bis sich mal ein Käufer findet. Aber ist auch nicht so einfach.



QUOTE Wieviel Prozent der Gesamtausgaben machen bei Euch Domains aus? Bei uns ist es aufs Jahr gerechnet ziemlich genau ein Viertel.


Ein paar Tage zu früh gefragt. Da ich die Tage eine genaue Übersicht über meine Fixkosten machen will. Dürfte aber auch so ein Viertel von den Fixkosten sein.
 
QUOTE Frameseite. Oben Adsense und unten ein PP. Mache ich auf einer Domain. Ist ganz okay.

Ja, wäre eine Idee. Ist aber auch mit einem Aufwand verbunden. Vorteil ist, dass man selbst keinen Content schreiben muss.


QUOTE Selber potenzielle Domainkäufer suchen und anschreiben. Werde ich demnächst mal testen.

Die Frage ist, ob es überhaupt gescheit ist, Domains zu verkaufen. Wir haben noch nie eine Domain verkauft und würden dies nur in absoluten Ausnahmefällen tun (z.B. aussergewöhnlich hohe Verkaufssumme). Ansonsten verfolgen wir bisher die Philosophie, Domains zu registrieren und zu halten (vgl. Buy-and-Hold-Strategie bei Wertschriften) oder Domains zu verpachten (dann kassiert man wie bei Immobilien Mietzins und man bleibt Eigentümer der Domains).

Als Ergänzung könnte man Punkt 2 noch erweitern um "Minderwertiges Projekt mit ein bisschen mehr Content, aber keiner Pflege". Von dieser Sorte haben wir auch noch eine Hand voll am laufen. Einige davon sind Testprojekte mit einem mehr oder weniger klarem Zweck. Diese Projektchen können zwar viel kurzfristig viel Umsatz erwirtschaften, haben aber wenig bis gar kein Zukunftspotenzial.


QUOTE
Ich habe ja nicht so viele Domains und die paar Euros, die man in Deutschland zahlt belasten auch nicht so schnell die Bilanz.

So habe ich lange Zeit auch gedacht. Aber ein paar Domains hier, ein paar Domains dort und man wacht mit ein paar hundert Domains und einem grossen Kostenberg auf.

Es wäre in diesem Zusammenhang auch interessant, Domains zu klassieren. Z.B. Vorschlag:
1. Top-Domains: Bis 4 Buchstaben, kein Bindestrich
2. Mittelmässige Domains: Generische Begriffe oder Phantasieworte ohne Bindestrich bis 8 Buchstaben
3. Minderwertige Domains: Lange Domains mit Bindestrichen (z.B. Keyword-Domains für Promotionzwecke).

Bei den Klassen 1 und 2 würde ich negative Deckungsbeiträge akzeptieren, da diese Domains Zukunftspotential haben. Klasse 3 Domains fliegen bei negativen Deckunsbeiträgen raus.

Hat sich jemand dazu schon mal Gedanken gemacht?
 
Grundsätzlich überprüfe ich jedes Mal, wenn die Erneuerung/Verlängerung einer Domain ansteht, ob es Sinn macht diese noch im Portfolio zu behalten. Dabei gehe ich folgendermassen vor:

1. Arbeitet die Domain kostendeckend?
- Ja > behalten
- Nein > 2.

2. Wird die Domain in den nächsten 12 Monaten kostendeckend arbeiten?
- Ja > behalten und an der Kostendeckung arbeiten (Projekt/Parking/Weiteleitung)
- Nein > 3.

3. Eignet sich die Domain für ein geplantes, zukünftiges Projekt?
- Ja > behalten und Domain parkieren bzw. weiterleiten bis zur Projektumsetzung
- Nein > 4.

4. Handelt es sich um eine generische Domain mit Wertsteigerungspotential?
- Ja > behalten und Domain parkieren bzw. weiterleiten
- Nein > 5.

5. LÖSCHEN!

QUOTE Es wäre in diesem Zusammenhang auch interessant, Domains zu klassieren. Z.B. Vorschlag:
1. Top-Domains: Bis 4 Buchstaben, kein Bindestrich
2. Mittelmässige Domains: Generische Begriffe oder Phantasieworte ohne Bindestrich bis 8 Buchstaben
3. Minderwertige Domains: Lange Domains mit Bindestrichen (z.B. Keyword-Domains für Suchmaschinenzwecke).

1. 4 Buchstaben (ohne Bindestrich) machen noch lange keine Top-Domain
2. Generische Begriffe sind im Idealfall Top-Domains
3. Würde ich erst gar nicht registrieren

 
Hallo,

grundsätzlich kenne ich das Problem einer inaktiven Domain nicht, weil ich als Profi mir das nicht erlauben kann. Aber ich kann vielleicht auf die Frage was ich mit Domains mache antworten:

Eine Domain sehe ich aus dreierlei Gesichtpunkten:

- operativer Ertrag
Jede Domain erhält von mir eine umsatzgenerierende Aufgabe. Bis jetzt hat sich so jede Domain innerhalb von 2 Wochen zum Gewinnbringer gewandelt.

- SEO
Auf jeder Domain, und habe sie noch so sehr PR 0 (ist auch unrelevant), verweise ich mit den wichtigsten Keywords auf meine wichtigsten Seiten.

-generischer Traffic/Domainwertschöpfung
Und Domains registiere ich so gut es geht mit generische Namen. Diese Domains haben im Verkauf (ggf.) einen höheren Wert.

Das mindeste was ich empfehlen würde ist Punkt 2, da die Domainpublarität bald sehr wichtig wird und man so seine inaktiven Domains nutzen kann.

Ich hoffe das war hilfreich!
 
So ganz nebenbei.. wo kann man eure Domain begutachten, die ihr eventuell verpachten wollts. Weil wenn es keine Infos dazu gibt, werdet ihr da kaum Leute dafür finden
wink.gif


Wir sind schon länger dabei unser Domain Portofolio klein zu halten, die meisten unsere Domains werden auch benutzt. Ich frage mich bei euch z.b. wofür ihr euren Usern bei ultraboard.ch mehr Domains zur Auwahl gebt. Eine reicht da doch völlig aus, wie ich meine.

Besonders exotische Domains gehen ins Geld.. hatte früher einen kleinen Fetisch was .cc Domains anging
wink.gif
Aber aber einer gewissen Anzahl an Domains beginnt das wirklich viel Geld zu werden, was man da blechen muss
blink.gif


Mittlerweile haben wir unser Portofolio an exotischen Domain zum großen Teil gesäubert
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Greetz Mika
 
QUOTE So ganz nebenbei.. wo kann man eure Domain begutachten, die ihr eventuell verpachten wollts. Weil wenn es keine Infos dazu gibt, werdet ihr da kaum Leute dafür finden

Eigentlich ein so banaler Punkt, dass er wohl meist übersehen wird (auch bei uns!). Da besteht noch Handlungs- und Optimierungspotential.


QUOTE Ich frage mich bei euch z.b. wofür ihr euren Usern bei ultraboard.ch mehr Domains zur Auwahl gebt. Eine reicht da doch völlig aus, wie ich meine.

Das ist ein anderes Thema. Nachfrage besteht und unseres Erachtens macht es Sinn.


QUOTE Besonders exotische Domains gehen ins Geld..

So ist es. Es gibt auch Domains, die >100 EUR im Jahr kosten (.jp z.B.).

Ivo, danke für die Checkliste. So ähnlich werden wir in Zukunft auch vorgehen.

QUOTE 3. Würde ich erst gar nicht registrieren

Sag so was nicht. "Wegwerf-Domains" sind ein sehr modernes Marketing-Instrument (z.B. für Printanzeigen o.ä.). Aber sie haben nur einen sehr kurzfristigen Nutzen und gehen mit zunehmender Anzahl ins Geld.

Gruss, Remo
 
Ich verstehe die ganze Aufregung wegen den Domain-Namen mit Bindestrich nicht. Ich habe drei davon, komme auf 4000 Besucher pro Tag (mit bislang Besucher-Verdoppelung pro Jahr) und werde ab dem nächsten Jahr mit diesen drei oder allenfalls vier Domains meinen Lebensunterhalt bestreiten. Auch "Webmasterforum" ist eindeutig zu lang, enthält zu wenig Vokale usw.


Wenn ich Deine Domains bei Switch zusammensuche, dann kommt aber jede Menge Schrott... Wo ich auch nicht erwarte, dass da jemand auch nur eine Sekunde überlegt, ober so eine Domain kaufen soll...
http://www.switch.ch/id/search-domain.html?mode=advanced .
Liege ich da korret, wenn man einige als "Jugendsünden" bezeichnen sollte ?

Sorry für meine Neugier, aber Du hast mich angeregt...
 
QUOTE Ich verstehe die ganze Aufregung wegen den Domain-Namen mit Bindestrich nicht.

Es kommt immer auf die Situation drauf an. Bei "T-Online" macht ein Bindestrich Sinn, in vielen anderen Situationen könnte auf den Bindestrich verzichtet werden, ohne dass ein Nachteil entstehen würde (im Gegenteil, da die Domain kürzer und einfacher einzutippen wird). Es hat sich in der Vergangenheit so eingebürgert, dass man bei Domains eher auf Bindestriche verzichten sollte.


QUOTE Auch "Webmasterforum" ist eindeutig zu lang, enthält zu wenig Vokale usw.

Das stimmt. Der Namenswechsel dürfte am 1.1.2005 erfolgen, falls alles nach Plan läuft. Danach sprechen wir weiter :).


QUOTE http://www.switch.ch/id/search-domain.html?mode=advanced "Uherek" .
Liege ich da korret, wenn man einige als "Jugendsünden" bezeichnen sollte ?

Hui, da hat sich jemand informiert :). Ja, da liegt wirklich VIEL Schrott. Ein Grund, weshalb ich mich mit unserem Domainportfolio beschäftige ;-).

Gruss, Remo
 
QUOTE Was machst Du denn mit www.ivo.li?

Ich hatte letzten Winter einen 3-Buchstaben .li-Domain-Anfall. Und da war Dein Name ein gefundenes Fressen. Willst Du pachten? *lol*
 
Mit t-Online gebe ich Dir recht, da gehört das "-" auch zur Markenbezeichnung.

Ihr wechselt tatsächlich den Namen ?
Ich finde das mutig !

Wie wird eigentlich ein Markenname bekannt gemacht ? Wie kommuniziert Ihr das ? Reicht die Umleitung oder wird das auch irgendwo zu sehen sein ? (Denke mal spontan an google Adsense).

Noch einmal zurück zum Portfolio und die Bereinigung:

Ich würde konkret einige Fun-Domains ohne Umschweife löschen, da sie eigentlich nicht konform gehen mit einer professionellen Ausrichtung. Ich weiss jetzt nicht, wieviele Leute tatsächlich bei Switch suchen, aber mit einigen URL's in den Suchresultaten seid ihr angreifbar, bzw. werden Leute (wie es so schön heisst: potentielle Kunden) abgeschreckt.

Gerade, wenn die Frage nach Eurem Portfolio auftaucht (wie hier: ein typischer Steilpass), müsst Ihr mit einer Suche bei Switch rechnen.
 
Die ersten Erfahrungen mit Sedo-Domainparking sind bereits sehr positiv. Nach den ersten Hochrechnungen dürfte bereits mehr als das halbe Portfolio im Jahresverlauf kostendeckend arbeiten. Die Klickraten und der TKP sind enorm hoch.

Gruss, Remo
 
@Urs

Danke für den heissen Tip! Es ist bald Weihnachten - Geschenke sind jederzeit willkommen.
biggrin.gif
 
sorry, werbebudget für dieses jahr verbraucht
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aber ne richtige jögelijö domain wärs doch noch ...
(übersetzung: jögelijö = ausdruck von herzig)
 
QUOTE (Rainer Safferthal @ Mo 6.12.2004, 23:33) 1. Frameseite. Oben Adsense und unten ein PP. Mache ich auf einer Domain. Ist ganz okay.

Sorry, ich stehe etwas auf der Leitung. Was genau ist bzw. versteht man unter PP?
 
QUOTE (Oliver Hörler @ Fr 25.11.2005, 16:07)
QUOTE (Rainer Safferthal @ Mo 6.12.2004, 23:33) 1. Frameseite. Oben Adsense und unten ein PP. Mache ich auf einer Domain. Ist ganz okay.

Sorry, ich stehe etwas auf der Leitung. Was genau ist bzw. versteht man unter PP?

Ich kann dir auch kein mehr Beispiel zeigen, weil ich solche Seiten zur Zeit nicht habe.
 
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