Formel für Auftraggeber

Ronald Nickel

Legendäres Mitglied
Eine einfache Formel zur Gedankenstütze für mentale Tieffllieger der "Geiz ist geil" - Fraktion

3 Variablen (Anforderungen) werden gerne an Dienstleister wie Grafiker und Programmierer gestellt.
Gut - Schnell - Günstig.

Klar,- alles ist machbar - aber die Sache hat einen Haken!
2 der Attribute schließen das Dritte aus!
Gut + schnell= nicht günstig
Schnell + günstig= nicht gut
Gut + günstig= nicht schnell

Wer anderer Meinung ist, soll es kundtun,

Gruß Ronny
 
Geht nicht auch
Gut - Schnell - Günstig = Made in 3. Welt-Land
 
Auch in so einem Land weiss man was für gute Arbeit verlangt werden darf.
Schnell ist schwer da die Kommunikation mit fremden Kulturen meist nicht reibungslos funktioniert.
 
QUOTE (Ronald Nickel @ Mo 7.01.2008, 16:28) Eine einfache Formel zur Gedankenstütze für mentale Tieffllieger der "Geiz ist geil" - Fraktion

3 Variablen (Anforderungen) werden gerne an Dienstleister wie Grafiker und Programmierer gestellt.
Gut - Schnell - Günstig.

Klar,- alles ist machbar - aber die Sache hat einen Haken!
2 der Attribute schließen das Dritte aus!
Gut + schnell= nicht günstig
Schnell + günstig= nicht gut
Gut + günstig= nicht schnell

Wer anderer Meinung ist, soll es kundtun,

Gruß Ronny

Diese Formel gilt (leider) nicht nur bei Programmierern und Grafikern. Auch wir Texter werden als Halsabschneider bezeichnet, wenn wir für gute Qualität etwas "mehr" als die "Studentenfraktion" verlangen, und auch noch die Frechheit besitzen, nicht bereits gestern liefern zu können.

Leider tägliche Realität - ich denke in allen Bereichen im Dienstleistungssektor
dry.gif
 
Meine Methode ist ganz einfach:
Es gibt ein Dreieck mit folgenden Ecken: Preis, Geschwindigkeit und Qualität
Jetzt kann sich der Kunde aussuchen welche zwei Ecken er in der Hand haben will, das dritte Eck gehört mir
biggrin.gif
 
Hmm... auch ne Idee mit dem Dreieck - aber Qualität liefer ich immer - daher kann ich nicht 2 Ecken frei bestimmen lassen- wer Qualität will, wirklich will, der ist auch bereit zu zahlen - der Rest kann sich in x. Welt-Ländern bedienen lassen :)

Gruß, D.


 
Die Methode ist auch eher dazu da dem Kunden klarzumachen das er nicht alles haben kann.
Über den Preis arbeite ich auch nicht, es gibt einfach immer jemand der etwas billiger machen kann.
 
Sehe ich nicht so. Gut - Schnell - Günstig - das ist das, was die Kunden wollen - und das sollen sie auch kriegen.

Ronald, Du warst es doch auch damals, als ich Deine Hilfe brauchte : Gut - Schnell - Günstig!

Das ist ja nicht zu verwechseln mit Gut - Schnell - Billig!

Das muss man dem Kunden nur klar machen...
rolleyes.gif
 
Ja die hier anwesenden wissen ja was man meint... :) Die Meinung vieler Kunden ==== billig(st).
Wir sind eh alle günstig ;-) Hast schonmal Bill Gates oder Steve Jobs nach nem Stundenhonorar gefragt? *lach*

Gruß, D.
 
Die drei Begriffe mögen so bsp. für Grafik- und Designaufträge gelten, da kann ich mir das gut vorstellen.

Aber bei Programmieraufgaben kontere ich mit einem entschiedenen Nein.

Denn bei Programmierarbeiten kann ich entweder per Hand arbeiten und konkurriere dann mit anderen Handarbeitern (so, wie Grafik und Design tendenziell eher Handarbeit sind). Oder ich kann Techniken mit einer Generation Vorsprung einsetzen, habe damit einen hohen Stundensatz, bin aber trotzdem schnell.

Damit erzählt mir ein Kunde, was er braucht, ich informiere ihn über den Preis, der Kunde kann das nach drei Arbeitstagen nutzen - und ich sitze nicht drei Tage lang nonstop an diesem Auftrag, sondern mache dazwischen immer wieder andere Dinge (was dem Auftrag in aller Regel gut tut). Einfach deshalb, weil ich konfiguriere anstatt programmiere.

Trotzdem ist der Preis bei etwa 1/5 dessen, was ich früher für dieselbe Arbeit veranschlagt hätte, für den zeitlichen Aufwand gilt in etwa dasselbe - und die manuelle Arbeit von früher war viel fehleranfälliger.

Und bei größeren Projekten (so ab 4 - 5 Eingabetabellen auf einmal und Kosten ab 2.500) hat es sich ohnehin als sinnvoll erwiesen, diese nicht maximal schnell zu erledigen. Denn da tauchen von seiten der Kunden noch so viel an Ergänzungen und Änderungen auf, wenn nach wenigen Tagen die ersten Masken benutzbar sind, daß da ein wiederholtes Innehalten, also ein Nicht-Schnell im beiderseitigen Einvernehmen, sinnvoll ist und dem Projekt gut tut.

Es ist wichtig, daß der Kunde bei einem größeren Projekt schnell erste Masken sieht. Denn erst dann merken Laien (was ja das Recht der Kunden ist), was alles geht, bekommen eine Vorstellung - und verdoppeln dann plötzlich ihr Budget, weil sie merken, daß ihre eigenen Vorstellungen 'noch nicht rund' waren, der Schritt bis zum Rund-Sein für sie aber finanzierbar und lohnend ist.

Sprich: Gut, günstig und schnell gilt immer relativ zu möglichen Konkurrenten, anderen Angeboten.
 
Das stimmt doch beim Programmieren auch net... du magst nur konfigurieren, aber ich als Programmierer muss neu Entwerfen, planen, programmieren und dann erst konfigurieren - wir installieren ja kein Forum, wir schreiben Sachen immer neu - zumindest die die wir neu schreiben müssen - natürlich nutzen wir bestehende Klassen oft - aber jedesmal gibt es auch ganz neue Dinge zu entwickeln.

Gruß, D.
 
QUOTE (Daniel Cieslar @ Mo 7.01.2008, 19:54)aber jedesmal gibt es auch ganz neue Dinge zu entwickeln.

Natürlich muß ich auch bei der Nutzung von server-daten für einen Kunden immer wieder neue Dinge entwickeln.

Aber diese entwickele ich im Hintergrundsystem, stelle diese Arbeit dem Kunden nicht in Rechnung, sondern bin sogar noch froh für die Anregung - und berechne dem Kunden bloß die Konfigurationsarbeit. Und das läßt sich im Vorfeld relativ gut kalkulieren.

Ein schönes Beispiel (von vielen) ist das in der obigen Pressemitteilung erwähnte Beispiel der Umkreissuche. Die Kosten dafür wurden im Vorfeld festgelegt und eingehalten. Für die Entwicklung habe ich natürlich ziemlich lange gebraucht (etwa eine Arbeitswoche, wenn ich das richtig in Erinnerung habe). Aber ab dann ist das im Gesamtsystem drin - und wurde bei späteren Anfragen bloß noch konfiguriert. Das geht ziemlich fix und läßt mir den Spielraum, mit dem Kunden ernsthaft und auch ausgiebig zu diskutieren, was alles noch rein muß.

So liefert jeder Kunde neue Ideen für das Hintergrundsystem - und nutzt Ideen, die aufgrund der Anregungen anderer Kunden schon drin sind.

Und weil die ganze Logik der Umkreissuche schon drin ist, konnte bsp. neulich ziemlich rasch bei einem Kunden eine Pulldownliste mit Personen (Adressen verteilt über ganz Deutschland) sortiert nach der Entfernung zu einer Postleitzahl auf der Seite zu einer Firma ausgegeben werden. Die Firmen sind ebenfalls über ganz Deutschland verteilt, also ist bei jeder Firmeneinzelseite die Pulldownliste anders sortiert. So etwas läßt sich mit Aufwand ~ 5 Minuten erledigen. Das wird unmittelbar eingebaut, da mache ich mir keine Gedanken über eine zusätzliche Rechnung.
 
Gut das ist ja ganz normal - aber leider habe ich bei jedem Auftrag was individuelles, daher muss ich hier vielleicht öfter neuentwickeln... ;-)

Gruß, D.
 
Sorry... back 2 topic - wir sind uns einig ;-) Viele Kunden erwarten Ergebnisse zu schnell, zu billig und dafür dann noch viel zu hochwertig! ;-)

Gruß, D.
 
QUOTE (Daniel Cieslar @ Mo 7.01.2008, 22:11)wir sind uns einig ;-) Viele Kunden erwarten Ergebnisse zu schnell, zu billig und dafür dann noch viel zu hochwertig! ;-)

Nein, wir sind uns nicht einig.

Daniel, vor fünf Jahren, als ich selbst noch handprogrammiert hatte, da hätte ich Dir zugestimmt. Heute - aufgrund der Erfahrungen mit server-daten und den Kunden - widerspreche ich Dir, muß ich Dir widersprechen.

Bei mir meldet sich jemand, skizziert, was er benötigt - ok, ~ 2000, das ist für ihn im Rahmen. Dann wird gebaut, er sieht, was alles geht, hat weitere Vorschläge, sieht die Lücken seiner bisherigen Konzeption, das verdoppelt sich - bleibt aber in Grenzen tragbar. Wenn man nun sieht, wieviel das ist, dann hätte ich da früher selbst ein Jahr dafür gebraucht und entsprechend viel in Rechnung stellen müssen (oder hätte früher abgebrochen, weil es den Kunden finanziell überfordert hätte). Allerdings hätte ich früher auch nicht nach einer Woche so umfangreiche Ergebnisse präsentieren können.

Das wäre aber für diesen Kunden zu viel - also hätte es keinen Auftrag gegeben.

Das sind Aufträge, da sind 5.000 finanzierbar - 25.000 sind illusorisch. Kann es jemand für diese Summe machen, dann wird etwas draus - ansonsten passiert nix. Und dabei mache ich in der Zwischenzeit ja noch reihenweise andere Dinge - baue bsp. das Hintergrundsystem aus, weil noch nicht alles drin ist, was der Kunde braucht, erweitere die Datenbanken von Bestandskunden um einige neue Dinge. Wenn ich sehe, wieviel ich im letzten Quartal 2007 hingekriegt habe - mit Individualprogrammierung wäre das undenkbar gewesen.

Wir haben das Jahr 2008 - es macht für mich keinen Sinn mehr, mit den Techniken von 1995 zu entwickeln. Rapid application development - schnelles Entwickeln von Applikationen, die nur noch aus Bausteinen zusammengesetzt, konfiguriert werden - und die alle völlig individuell, einzigartig sind. Die Kunden kommen ja aus verschiedenen Branchen, dementsprechend unterschiedlich sind die Geschäftsprozesse.
 
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