Paket von Übersee - ZOLL!

Toblerone

Angesehenes Mitglied
Ich glaub es einfach nicht!

Gibt es nicht einen Tag, wo man keine Probleme hier in Deutschland hat?

Mußte einen Controllerchip, welcher uns vergangene Woche in einem Sun-Server abgeschmiert ist, direkt aus den USA hierher im Express schicken lassen. Das ganze über Fedex.

Nun stand eben der Bote vor der Tür und wollte 131,20Euro von mir als Zollabgaben!!!!

Ist mir gleich die Kinnlade runtergeklappt, denn das Teil kostet 19$ + 30$ Versand......

Das steht in keinerlei Realität miteinander. Habe mal im Internet recherchiert und rausgefunden, dass Fedex die Kosten vorläufig übernimmt und dann vom Kunden wiederholt. Ich habe denen den Auftrag für die Verzollung nicht erteilt, also werde ich das auch nicht zahlen, und hab dem Kurier das Paket direkt wieder in die Hand gedrückt.

Wie verdammt nochmal kommt der Zoll auf solche dubiosen Preise, wenn da lediglich ein kleiner Chip drinliegt, wo kein Mensch erkennen kann, was das überhaupt ist und schon gar nicht feststellen kann wieviel Wert der hat. Es lag sogar eine Rechnung über den Betrag bei, also hat der Zoll das total überzogen.

Habt ihr ähmliche Erfahrungen?
 
Da das Teil nur $19 gekostet hat, dürften eigentlich gar keine Zollgebühren anfallen. Erst ab einem Warenwert von 22 Euro.
Abgesehen davon sind die Gebühren total unrealistisch (wie du schon gesagt hast). Hier findest du Beispiele für Zollsätze: http://www.zoll.de/faq/postverkehr/postver...ndex.html#post8

Ich habe schon öfters Waren aus Fernost gekauft. Davon ist erst einmal ein Paket beim Zoll gelandet und ich musste nichts zahlen.
 
Ich zahle pro Paket ohne "Zollformulare" jedes Mal rund 50 CHF egal welcher Wert das Paket hat.. ist in der Schweiz nicht besser (nennt sich Verarbeitungsgebühren)....
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Gruss Marc
 
in der Schweiz sind die Gebühren deutlich niedriger, wenn man für den Postversand die "offizielle staatliche Post" und nicht einen privaten Postdienst im Ausland verwendet. Dann übernimmt die Verzollung die Oberzolldirektion und verlangt einen wesentlich niedrigeren Betrag als der private Spediteur für die Zollformalitäten. Eventuell ist das in Deutschland auch so??

cu

martin
 
Ja, wenn du jetzt mich meinst, dann in Deutschland, aber mittlerweile bin ich nicht mehr stolz darauf.
 
Den Namen eines Schweizer Produktes hast Du ja bereits, da ist es zur Einbuergerung nur noch ein kleiner Schritt.
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Also, wenn ein Paket mit Drittlandsware in die EU eingeführt wird fallen im Regelfalle Zoll und Einfuhrumsatzsteuer (das Aussenhandelsäquivalent zur Mehrwertsteuer) an.

Die Zölle errechnen sich aus dem prozentuallen Zollsatz mal dem Warenwert plus anteilige Frachtkosten. Für eine Sendung aus den USA belaufen sich diese anteiligen Frachtkosten meist auf einen Wert um die 70% der Gesamtfrachtkosten, abhängig vom Abgangsort und dem Ort des ersten Grenzübertrittes in die EU.

Wobei die Zollsätze für EDV-Teile meist bei 0% liegen, nur in einigen Ausnahmen gibt es Zölle die aber auch nie über 20%, meist eher im Bereich 1-3,5% liegen.

Die Einfuhrumsatzsteuer errechnet sich aus (Warenwert + GesamtFrachtkosten + erhobene Zölle) x Steuersatz gleich dem Mehrwertsteuersatz, in diesem Falle 19%

Das ist natürlich nur eine sehr vereinfachte Übersicht der Zollwertberechnung. Auch da gibt es noch Feinheiten wie Hinzurechnungen und Abzüge, Gebühren für besondere Zollverfahren (dürften hier aber eigentlich nicht vorliegen), Gebühren für Zollbeschauen (die aber auf dem der Rechnung beiliegenden Steuerbescheid zusehen sein müßten) und ähnlichem.

Nichts desto trotz sehe ich in diesem Falle keinen Grund wie eine Einfuhrabgabe von mehr als 130,--Euro zustande gekommen sein soll!
Du hast ganz richtig gehandelt als du das Paket abgelehnt hast, vor allem wenn von dir wirklich keine Vertretungsvollmacht für die Zollanmeldung vorlag.

An deiner Stelle würde ich eine Darlegung der entstandenen Abgaben vom Frachtunternehmen verlangen um nachzuprüfen wie sie auf diese Summe gekommen sind.

Ob die Sendung unter denn Zollfreibetrag von 22,--Euro fällt müßte ich nachsehen da ich grade nicht im Kopf habe ob die Frachtkosten da mit rein kommen. Ich glaube aber nicht was wirklich bedeuten würde das das Paet sogar Zollfrei hätte eingeführt werden können.


@Martin: Nein, in Deutschland übernehmen die Zollbehörden grundsätzlich keine Zollanmeldungen, die sind immer vom Importeur oder seinem Vertreter vorzunehmen. Zumal hier die Post auch nicht mehr staatlich ist.
Allerdings bietet UPS Standartzollanmeldungen bis sechs Tarifpositionen (hier wäre es eine gewesen) komplett kostenfrei an, da fallen dann nur Zoll und EuSt an. Gebühren werden da erst bei Besonderheiten wie spezielle Zollverfahren wie Versandscheinen oder aktiven und passiven Veredelungsverkehren erhoben.


Ich hoffe das hilft ein bisschen weiter.

Gruß,
Tom
 
Danke für das Lob aus berufenem Munde!

Sowas weiss man, wenn man zuerst eine Zusatzausbildung als Importzolldeklarant macht und danach seit mehreren Jahren als Analyst für UPS IT-Systeme zur Importzollanmeldung plant und betreut.
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