[Schweiz] Nebenerwerb versteuern

Michael Bieri

Angesehenes Mitglied
Nun, ich möchte mal eure Meinungen zu diesem Thema hören;

Ich bin vollzeitlich bei einer Firma angestellt. Ich habe nun begonnen, den Schritt in die Selbstständigkeit mal konkret zu planen. Ich realisiere als freier Freelancer seit doch einiger Zeit diverse Projekte, um mir mal eine gute Basis mit dem entsprechenden Kundenstamm und Referenzen aufzubauen. Bis jetzt war der finanzielle Ertrag dieser Arbeiten relativ besch....eiden.

Wenn ich aber auf die aktuellen Projekte blicke, dürfte es nun auch finanziell spannend werden. Ich denke in 1-2 jahren wird der Nebenerwerb im Bereich meines normalen Gehaltes oder höher sein. Klingt zwar ganz schön, wird den Steuerbehörden aber kaum entgehen. Und genau dort frisst die Maus den Käse von der Falle.

Daher meine Frage; Wie soll ich am besten vorgehen? Ich habe mir in meinem Freundeskreis mal einige Anregungen eingeholt, und doch sehr unterschiedliche Antworten gekriegt. Von professionell bis illegal war alles dabei. (Illegal möchte ich aber sicherlich mal ausklammern!).

Wenn ich das weiterhin auf meiner pers. Steuererklärung 1:1 als Nebenerwerb deklariere, werde ich den grössten Teil davon direkt versteueren befürchte ich.

Ein interressanter Vorschlag war es, eine "Pseudofirma" zu gründen, mit Handelsregistereintrag und allem was dazugehört, und alle Arbeiten dann als Firma zu erstellen, und auch dorthin zu verbuchen. Doch der "Betrieb" einer "Pesudofirma" bringt auch wieder beträchtliche Auslagen und Verpflichtungen mit sich..

Wer hat Erfahrung in diesem Bereich, bzw wie habt ihr das ganze gelöst? Tips/Ideen?
 
- Du kannst es in der Steuererklärung als Nebenerwerb versteuern.
- Oder du machst eine Firma, MwST, Buchhaltung etc. Dann kannst du viel in Abzug bringen, investierst aber auch viel für diese Arbeiten.
 
Ich befasse mich auch gerade damit.
Konkret habe ich mich als nebenberuflich Selbstständigerwerbender bei der AHV
angemeldet, also eine Einzelfirma gegründet. In der Steuererklärung muss man
aber nur den Gewinn der Einzelfirma als Nebenerwerb deklarieren. Momentan weiss
ich aber noch nicht, wie ich den Gewinn kleinkriegen kann.

Weiss jemand, wieviel % der Wohnungsmiete, der Telefon- & ADSL-Kosten, des Autoleasings usw.
man als Betriebsaufwand deklarieren kann???
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Ich habe mich gestern mal die halbe nacht umhergegooglet desswegen.

Einfachste Variante wäre es in der Tat, sich als Einzelunternehmen registrieren zu lassen. Vorteilshalber mit einem Handelsregistereintrag und gut ists. Bring den Vorteil, dass wie du bereits erwähnt hast, Auto, etc nun der "Firma" belastet werden können. Kostenpunkt: Bei bedarf Handelsregistereintrag.

Aber dafür gibt es folgende, nicht ganz unwesentliche Nachteile:
  • Offenbar muss in dieser Rechtsform zwingend der Familienname im Firmennamen enthalten sein. (Bsp.: Bieris Superwebprogrammingstuff). Dass dies bei meinem Namen nicht gerade vorteile hat, versteht sich von selbst denke ich
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  • Wenn du als Einzelfirma finanziell abschmierst, kannst du privat dafür haftbar gemacht werden.
  • Alles was du beim Geschäft von den Steuern abziehst, kannste privat nicht mehr. D.h. wenn du alles der "Firma" belastest, zahlst du einfach privat mehr steuern.
Interressanter wäre es direkt, eine gmBH zu gründen. Braucht aber min. 2 Leute (Eine Gemeinschaft geht schlecht als einzelkämpfer) und ein 10'000.- Startkapital. Kostet für die Eintragung zwar etwas mehr, aber was solls, bring ja auch vorteile.. Finanziell wärste dann komplett unabhängig.

Ich denke ich werd emich mal an einen Profi wenden. Scheint eine knifflige Sache zu sein..
 
Vergiss nicht, dass Du bei der GmbH verpflichtet bist, eine kaufmännische Buchhaltung zu führen. Bei der Einzelfirma reicht eine Milchbüechlirechnung.
 
Ich weiss ja. Aber bei so einem Kleinstbetrieb ohne Immobilien, Angestellte und überblickbarem Inventar bleibt die Buchaltung noch machbar denke ich. Und sonst lässt man das ganze über ein Treuhandbüro laufen, kostet auch nicht die Welt. (Und wenn du was falsch versteuerst wäre das Treuhandbüro eh bereits finanziert gewesen)

Bei der GmbH wäre dafür auch die möglichkeit da, zu expandieren. Als Einzelfirma müsstet du dann zwangsläufig eine neue Rechtsform wählen.

Wenn du eine Hypothek und/oder eine Lebensversicherung hast, ist das Risiko in meinen Augen zu gross als Einzelunternehmen einzusteigen. Wenn du irgendwie Pech haben solltest, dann wird alles gepfändet.
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Komplexes Thema offenbar
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gmbh:

soweit ich weiss muss das liberierte eigenkapital von 10000 nicht bar sondern kann auch als sacheinlage geleistet werden (z.b. auto etc.)

2 personen sind nur zur gründung nötig danach reicht einer im betrieb. kannst ja die frau oder die mama oder die freundin als mitgründerin nehmen.

in zukunft sollte 1 person auch zur gründung reichen hab ich mal gelesen. (unbestätigt)

gruss

urs
 
Klingt zwar spannend, aber wie kann eine Einzelperson eine Gemeinschaft mit beschränkter Haftung ins Leben rufen?
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Aber wär spannend für mich wenns so wäre.. Ansonsten werde ich wohl auf einen Pseudopartner ausweichen müssen..

Das mit dem Eigenkapital ist weniger das Problem. Ich denke wer sich Gedanken macht, eine "Firma" ins Leben zu rufen, sollte auch den enen oder anderen Franken auf der Seite haben dafür..
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Mit einem Nullkapital wird das kaum was denke ich mal..
 
es ist ja auch eine

GESELLSCHAFT mit beschränkter Haftung

und nicht eine

Gemeinschaft beschränkter Gesellschafter
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kohlemässig siehst du es genau richtig...

 
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