QUOTE (Jürgen Auer @ Di 24.11.2009, 16:55)Es hängt einfach davon ab, in welchem Kontext sich die Frage stellt.
Der Zusammenhang? Die Ausgangsfrage lautete:
"was ist der Regelfall, wenn jemand sagt "Mein Stundensatz ist xx€"?"
Und was den Rest deiner aufgestellten Rechnung anbelangt, so vermute ich
mal zu deinen Gunsten, dass du kaufmännisch nicht bewandert bist.
Der Selbständige verdient sein Geld an ungefähr 223 Tagen pro Jahr.
Ferner hat er konjunkturbedingt selten eine Vollauslastung und nicht
zu vergessen gibt es noch weitere Stunden und Tage, an denen er
Aufträge an Land zieht, Angebote, Rechnungen und Mahnungen schreibt.
Zu bezahlen sind auch die Arbeitsmittel, die er einsetzt, um das Geld zu
erwirtschaften (Raum, PC, Ge- und Verbrauchsmaterialien, Geschäftsauto,
Telefon, Weiterbildung, etc.pp.)
Und dann ist da noch das Unternehmer-Risiko.
Achja, und ein Gewinn soll am Ende auch noch übrigbleiben.
Alles in allem wichtige Faktoren, die du mit deinen pauschalen 1,2-Aufschlag
bei weitem nicht abdeckst.
Dein Festangestellter bekommt in dem von dir erwähnten Beispiel 50 Euro
brutto pro Stunde, das sind mal eben 2.000 € pro Woche, 8.600 € pro Monat.
(Respekt, kann ich da auch arbeiten?)
8.600 € brutto sind ca. 4.700 € netto, entsprechend 27 € pro Stunde
Der Selbständige rechnet überschlägig wie folgt:
(12 x 8.600€) + 20% (AG-Anteil SV) [dann zieht er mit dem Angest. gleich]
macht 123.840 € pro Jahr, verteilt auf 223 Tage, macht 555 € pro Tag.
Dann sind dann 69 € pro Stunde. Rechnerisch! So weit, so gut.
Gehen wir nun von einer durchschnittlichen Auslastung von 75% aus,
dann sind das 92 € pro Stunde
Und nun setzten wir die sonstigen Kosten (s.o.) mit niedrigen 10 % an,
dann sind wir bei 101 € gelandet. Ohne einen Cent Gewinn!
Dein Freiberufler stellt 70 € in Rechnung.
Lasst uns mal schätzen, wie lange er als Selbständiger überleben wird.
Ahoi!