XING kauf SocialMedian

Lucas Wyrsch

Angesehenes Mitglied
Nachdem ich heute früh von Jason Goldberg, dem Gründer von SocialMedian, das eMail erhalten hatte, dass XING SocialMedian gekauft hätte, erwähnte ich diese Nachricht zuerst in meinem Doing Business Virtually Club und fragte mich, welchen Einfluss dieser Kauf auf SocialMedian wohl haben dürfte?

Das US-amerikanische Unternehmen Socialmedian entwickelt eine "Social-News"-Software, durch die Teilnehmer von Social Networks nur die für sie privat und beruflich wichtigen Nachrichten ausgeliefert bekommen sollen. XING plant laut Mitteilung, die Technik auch für das eigene Netzwerk einzusetzen. Der Kaufpreis soll vier Millionen US Dollars betragen haben. Socialmedian-Gründer Jason Goldberg soll künftig als Vice President bei Xing für den neuen Geschäftsbereich Applications Platform verantwortlich sein.

Immer neue Websites, Blogs, Tweets, Videos oder andere von Internetnutzern generierte Inhalte sorgen für eine tägliche Informationsflut. Daher verbrächten Berufstätige viel Zeit damit, viele Quellen nach relevanten Informationen zu durchsuchen, zu qualifizieren, zu speichern, zu organisieren und miteinander zu teilen. Die Technik von Socialmedian soll ihnen das abnehmen. Das Unternehmen verarbeitet dafür nach eigenen Angaben rund 19.000 Informationsquellen, darunter Digg, Delicious, Twitter, Flickr, Facebook, YouTube, Google Reader und FriendFeed.

Was denkt Ihr zu diesem Deal?
 
ICH denke, wir sind hier nicht im Kindergarten und du hättest mit den Farben, dem fett schreiben etc. ruhig mehr geizen können.
Bei dem Anblick macht das Lesen schon keinen Spaß mehr.
 
QUOTE (connectR @ Sa 20.12.2008, 01:20) ICH denke, wir sind hier nicht im Kindergarten und du hättest mit den Farben, dem fett schreiben etc. ruhig mehr geizen können.
Bei dem Anblick macht das Lesen schon keinen Spaß mehr.

Zur Sache, connectR, was hältst Du vom Deal?
 
Die 500.000 Dollar hat Xing locker aufgebracht.
Das dürfte auch für den Umzug von Jason Goldberg und noch ein paar Extras reichen.
Da SocialMedian ein noch junges Unternehmen ist und es erst eine Finanzierungsrunde hinter sich hat,
ist der Verkaufspreis sehr gut, wenn man bedenkt, dass gleichartige Unternehmen Verlust schreiben...
Auch wenn der Alexarank nicht sehr hoch ist, ist das für Xing ein lohnendes Investment.
Strategisch als auch finanziell.

Was mich - vor allem als BWLer - jetzt noch interessieren würde,
wann bzw. unter welchen Bedingungen Xing die restlichen 3,5 Millionen $ zahlen wird.

Mit dem Karriereschritt vom Vorstand zum Abteilungsleiter wäre ich persönlich nicht einverstanden.
Aber was macht man nicht alles für Geld ;-)
 
Ich weiß nicht so recht, was ich von der Idee halten soll.

Einerseits ist die Idee weiterer 'Applikationen', die an solche soziale Netzwerke angehängt werden, durchaus interessant - zumindest dachte ich das, als ich das damals zum ersten Mal über Facebook gelesen hatte.

Andererseits sehe ich bsp. bei einigen meiner Kunden: Xing wird zwar verwendet, aber doch sehr dosiert und sparsam, weil die Leute sonst genügend zu tun haben.

Insofern weiß ich nicht, ob diese Zielgruppe sich jemals für so eine Technologie interessieren würde.

Fakt ist, daß sich auf Xing sehr viele schreibend in Foren tummeln, die hoffen, auf sich aufmerksam zu machen und so Aufträge zu generieren. Irgendwo las ich einmal einen Hinweis über ein Xing-Treffen, da waren fast alle Anbieter, die Kunden suchten - gesucht hat niemand etwas. Es werden diverse Gruppen eröffnet, die sich stark überschneiden (hauptsache, ein Thema besetzt und ich bin Moderator) und dann leer bleiben und / oder wieder einschlafen bzw. von Stellenanzeigen überflutet werden. Diese Zielgruppe derer, die zu wenig zu tun haben, mag sich dafür interessieren - aber sonst?

Manchmal habe ich bei Xing den Eindruck, daß Leute so von ihrem eigenen Netzwerk berauscht sind, daß sie offensichtliche Schwächen übersehen. Die hohe Zahl der Premiummitglieder hat zuallererst etwas mit 'eingekaufter Hoffnung' zu tun, nichts sonst. Und bevor dann jemand anderes Socialmedian aufkauft, macht man das selbst. Alleine die technischen Schwierigkeiten einer Integration sind nicht so ganz unerheblich. Und die Strategie, durch Zukäufe zu wachsen, muß nicht zum Erfolg führen - siehe Daimler oder Pixelpark, die in den letzten Jahren massiv zugekauft hatten und jetzt erneut (nach 2001) ins Schwimmen gekommen sind.
 
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