Ein gescheitertes Projekt....

Johannes T

Fleißiger Fan
Ich möchte hier einmal etwas versuchen, welches hier nur selten vorkommt:

Die Geschichte und Hintergründe eines gescheiterten Web- Projektes schildern.

Ich könnte mir vorstellen dass es für den Einen oder Anderen von Euch recht interessant werden könnte. Ihr Anregungen und andere Sichtweisen mitbekommt und Informationen erhaltet die Ihr sonst nirgendwo bekommen würdet.
Ich habe mir gedacht die nachfolgend aufgelisteten Punkte hier Stück für Stück der Reihe nach „abzuarbeiten“:

Die eigene Motivation
Gesellschaftliche Entwicklungen
Der unausgesprochene (unaussprechliche?) Kundenwunsch
Wie packe ich es an? / Das Konzept / Wie komme ich an das Know how
Der Markt online /offline
Strategische Überlegungen und die Konsequenzen
Marketingerfahrungen mit Google Adwords, Radio- und Printwerbung, SEO, Events
Domains contra Projektnamen und der Einfluss auf die Conversionsoptimierung
Der Nutzer das unbekannte Wesen
Verblüffendes, Logisches und psychologisches..
Die Grenzen einer Internetdienstleistung
Datenschutz?

Es geht um das Projekt www.glueck-in-der-liebe.de (1) , einer Internet- Partnervermittlung.

Ich bin gespannt auf Eure Anmerkungen, kritische Fragen, Euer Fach- oder auch Euer Hintergrundwissen zur betreffenden Branche.
Vielleicht ergeben sich aus der Diskussion für mich / für Euch hier auch neue Ansätze oder eine Kooperation.

(1) Mir geht es hier nicht um die Erzeugung von Links. Deshalb bei Interesse: Copy-Paste…



 
Die eigene Motivation

Vor 18 Jahren sah ich meine Frau zum ersten Mal auf der Hochzeitsfeier unserer Freunde.
Es war sofort gegenseitige Faszination da – und das Gefühl „angekommen zu sein“
Obwohl fast 400 Km Distanz zwischen unseren Wohnorten lagen und wir uns nur am Wochenende sehen konnten kam nach 21 Tagen meine Frage aller Fragen…. --> Ja!

(Und um allen Lästerbacken den Wind aus den Segeln zu nehmen: Nein, da war nichts „bereits in Arbeit“…
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)

5 Monate später waren wir verheiratet und sind auch heute ausgesprochen glücklich miteinander.

Normalerweise würde mir eher eine rationale Abwägung liegen, aber diese Entscheidung war eine völlig klare Gefühlsentscheidung. (Eine solche Gefühlsentscheidung funktioniert vielleicht aber erst erfolgreich, wenn eine gesunde Basis an Lebenserfahrung vorhanden ist..) Deshalb an die jüngeren hier: Vorsicht.
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8 Jahre später wollte ich dann doch einmal rational verstehen wie gegenseitige Faszination entsteht, wie Partner am besten zusammenpassen und sich gegenseitig ergänzen. Kurz, wie eine funktionierende Partnerschaft entsteht und weshalb sie Bestand hat.

Ich habe mir zu dieser Fragestellung die unterschiedlichsten Persönlichkeitsmodelle und die dazugehörigen Testverfahren angeschaut. Bücher gelesen, Studien und Untersuchungen recherchiert. Und langsam aber sicher entwickelte sich bei mir ein Eindruck, eine Überzeugung, wie es funktioniert.

Mein Wunsch war es, dieses Wissen Anderen auf einem qualitativ hohen Niveau zur Verfügung zu stellen und deren Partnersuche zu erleichtern.

Ich fand auch die Aussicht mein Einkommen mit etwas zu erzielen, welches mich richtig interessiert, meinen Überzeugungen und Werten entsprach, sehr verlockend.
Um das Jahr 2006 herum war es dann soweit. Die erste Version des Partnervermittlungsportals ging online.

Fortsetzung folgt…
 
Noch ein Hinweis aufgrund einer Anfrage:

Weil ich das Projekt gestoppt habe, habe ich auch die Möglichkeit sich anzumelden gekappt. Ich möchte keine Erwartungen bei Seitenbesuchern wecken, die ich nicht mehr erfüllen kann.

Wenn es Euch aber vom Aufbau her interessiert könnt Ihr die Anmeldung über diesen Landingpage-Zugang ansehen: www.glueck-in-der-liebe.de/Partnersuche.

Inzwischen ist das Projekt von einem Server auf einen Webspace umgezogen, die Daten werden seitdem nicht mehr per https übertragen. Deshalb beim ansehen bitte keine realen, auf Dich bezogenen Daten eingeben.

Johannes
 
Lieber Johannes,
Vielen Dank für deinen Mut, dies hier öffentlich darzulegen. Statistisch gesehen scheitert die Mehrheit der (Web-)Projekte bzw. Startups. Von daher finde ich es toll und wichtig, dass nicht nur Erfolge, sondern auch Misserfolge diskutiert werden. In meinem Blog habe ich vor einigen Wochen ebenfalls etwas zu unserem gescheiterten Parlaris-Projekt erzählt. Dies ist es auch was mich am Lean Startup Konzept so fasziniert. Projekte/Startups als Experimente zu sehen, schnell zu iterieren, und gegebenenfalls den Stecker zu ziehen wenn kein Product/Market Fit erreicht wurde.
 
Hallo Remo,

danke für Deine aufmunternden Worte.

"Projekte/Startups als Experimente zu sehen, schnell zu iterieren, und gegebenenfalls den Stecker zu ziehen wenn kein Product/Market Fit erreicht wurde."

Dieses nicht gemacht zu haben war sicher einer von einer Reihe an Fehlern, die einem passieren wenn Herzblut und eine Portion unternehmerischer Durchsetzungswille mit im Spiel sind...

Gesellschaftliche Entwicklungen

Wenn man sich die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zum Thema Alleinlebende und Alleinlebenden Quote in der Entwicklung von 1991 auf 2011 anschaut:

Gegenüber 1991 ist die Zahl der Alleinlebenden in Deutschland um rund 4,0 Millionen
gestiegen; dies entspricht einer Steigerung um 40 %. Vor zwanzig Jahren gab es
11,4 Millionen Alleinlebende; das waren gut 14 % der Bevölkerung.
Seit 1991 ist die Zahl allein lebender Frauen um 16 % gestiegen, im gleichen Zeitraum
hat sich die Zahl der allein lebenden Männer sogar um 81 % erhöht.
Zwischen 1991 und 2011 erhöhte sich
die Alleinlebendenquote der Männer von 11 % auf 19 %. Dagegen stieg der Anteil der
allein lebenden Frauen von 18 % auf 21 % vergleichsweise moderat.

Wenn man jetzt auch noch bedenkt dass 1996 noch 14%, im Jahre 2009 jedoch durchschnittlich 19 % der Mehrpersonenhaushalte die Haushalte von Alleinerziehenden waren, ist die Zunahme an Beziehungslosigkeit sehr wahrscheinlich.

Weitere Infos zu diesen Zahlen findet Ihr unter:

https://www.destatis.de/DE/PresseService/Pr...ublicationFile)

Interessant daran ist, dass die Ergebnisse in diesem untersuchten Zeitraum fast deckungsgleich mit der aufkommenden Internetnutzung sind.

Man könnte glatt zum Schluss kommen das die ganzen Dating- und Partnerbörsen und andere Formen von Social Media keinerlei positiven Einfluss auf die ureigenste Funktion

–Echte Zwischenmenschliche Beziehungen entstehen zu lassen- hat.

Es liegt für mich die Vermutung nahe, dass diese unglückliche Entwicklung durch Social- Media deutlich gefördert wird.

Nachfolgender Artikel über die Lebensunzufriedenheit von Facebook- Nutzern passt da recht gut zu dieser Einschätzung:

http://www.computerworld.ch/news/artikel/f...aign%3DRSSFeed/

Ein kleiner Ausschnitt daraus:
Wir sehen bereits heute eine Generation von 20-Jährigen, die nach wie vor in ihren Pyjamas zuhause sitzen und irgendwelche Spiele zocken oder nach Bestätigung auf Social-Media-Seiten suchen. Wenn wir beginnen in einer Welt zu leben, in der persönliche Interaktion ungemütlich wird, dann wird sich diese Aversion aufs echte Leben auswirken und zwischenmenschliche Beziehungen beeinflussen.
<Zitatende>

Es gibt also einen riesengroßen Bedarf an Kontakt, an Gemeinschaft. Und dieser Bedarf wird immer größer und drängender. Aber gibt es dafür auch eine Lösung?

Fortsetzung folgt…
 
Hallo Johannes,
Ich kann mich da dem Remo nur anschliessen und dir schon mal danken für die Infos.
Persönlich freue ich mich auf den Teil, wo es um die Domain geht.
glueck-in-der-liebe.de ist ja sicher nicht optimal. Nimmt mich aber wunder, was du stattdessen machen würdest und wie die Erfahrungen mit dieser Domain so waren.

@ Remo: Schöner Artikel auf deinem Blog betreffend eurer Forenplattform.
Wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich damals auch ein Forum eröffnet ;-) Good old times...
 
QUOTE (dani schenker @ Di 25.03.2014, 11:05)Persönlich freue ich mich auf den Teil, wo es um die Domain geht.
glueck-in-der-liebe.de ist ja sicher nicht optimal. Nimmt mich aber wunder, was du stattdessen machen würdest und wie die Erfahrungen mit dieser Domain so waren.


Hallo Dani,
mit der Domainauswahl habe ich auch lange gerungen. Damals gab es bei Adwords noch die Möglichkeit mit einer Nicht-Projektdomain zu werben. Die Conversionsraten sprachen für sich...

Der unausgesprochene (unaussprechliche?) Kundenwunsch

Wenn man ein Projekt startet sollte man sich zuerst einmal Gedanken über das drängendste Kundenproblem machen.
Und erst dann nach einer möglichen Lösung für die anvisierte Kundenzielgruppe suchen.
Dieses drängendste Kundenproblem kann je nach Kundentyp sehr sehr unterschiedlich sein:

Das reicht in diesem Bereich von

- Wie bekomme ich jemanden schnellstmöglich in die Kiste
- Wie kann ich meine Einsamkeit beenden
- Wie gelange ich mit möglichst wenig Einsatz / Risiko dazu meine Ansprüche zu erfüllen
- Wie finde ich „mich schmückendes Beiwerk“
- Wie finde ich Versorgung
- Wie finde ich einen Menschen mit Status / Jugendlichkeit / Geld / Sexappeal
- Wie finde ich einen Menschen der auch meine Mankos / Fehler akzeptiert
- Wie finde ich einen Menschen der auch meine Kinder akzeptiert
- Wie finde ich einen Menschen der zu mir passt, mit dem eine gemeinsame Zukunft entstehen kann
- Wie finde ich einen Menschen den ich lieben kann, der mich liebt, der zu mir steht

Meinen Focus habe ich auf die „Inhaber“ der letzten 4 Kundenprobleme ausgerichtet.

Wenn man sich in diese Menschen hineinversetzt, dann ist ihnen wohl eines gemein:

Der Mangel an Zugehörigkeit, der Mangel an emotionaler Zuwendung, Einsamkeit, der Mangel an positiven Reaktionen gegenüber der eigenen Person und damit oft einhergehend ein eingeschränktes Selbstwertgefühl und Selbstzweifel.

Und diese Menschen sind aus verständlichen Gründen ganz besonders Empfindsam wenn es um „nicht wahrgenommen werden“ „nicht akzeptiert werden“ „weggeklickt werden“ oder sogar „abgelehnt werden“ geht.

Weder ich noch die großen Portale haben es geschafft dazu ein überzeugendes, „schmerzvermeidendendes“ Konzept zu entwickeln.

Ich bin mir sicher dass diese vier Erfahrungen maßgeblich für das Verhalten von Mitgliedern auf einem solchen Portal sind. Und das der unausgesprochene, erste Kundenwunsch lautet:

Verletze mich nicht….

Aufgrund der Schmerzvermeidung (?) wurden übrigens 80% der Mitglieder bei mir nicht selber aktiv in der Erstkontaktaufnahme. Ich denke dieser Wert ist Branchentypisch.

------------------

Ein Tipp für diejenigen von Euch, die selber auf Partnersuche sind: Wenn Ihr selber aktiv werdet, lasst Ihr 80% Eurer „Wettbewerber“ hinter Euch. Die eigene Aktivität ist der Erfolgsschlüssel Nr.1 und kommt noch vor Schönheit, Bildung, Geld….
 
Hallo Johannes,
ich vermisse bei der ganzen Geschichte den Grund, warum sollte ich deine Seite anwählen? Das ich eine Frau will weis ich erst wenn ich eine Frau kennengelernt habe die ich so sehr mag. Und warum kannst ausgerechnet Du oder diese Domain mir mein Glück vermitteln. Auch du bist vor 18 Jahren nicht zur Hochzeit gefahren weil du das Treffen mit deiner zukünftigen Frau erwartet hast.Der Grund fehlt. Was meinst du? Wobei ich denke das der Domain name wirklich unglücklich gewählt ist und eher einer Beschreibung ähnelt als einem Wunsch der erfüllt werden kann.
 
Hallo quervo,

die aktuelle Seite spiegelt nicht den früheren Stand der Seite wider.

Hier ist eine der ersten Versionen im alten Design-Stil:

https://web.archive.org/web/20081204020936/...n-der-liebe.de/

und die Nutzen- Argumentation:

https://web.archive.org/web/20081204020936/...n-der-liebe.de/

Wobei die Ausrichtung ganz klar auf eine eng begrenzte Region stattgefunden hat.
Diese Ausrichtung hat mit der Erwartungshaltung der User, einen potentiellen Partner in der Nähe zu finden, und dem zur Verfügung stehenden Kapital für Werbemaßnahmen zu tun.

Wenn Du Dir auf der aktuellen Seite einmal unter dem Punkt "Beispiel-Vorschläge" eines der Bilder anklickst und dann auf der
Beispiel-Seite nach unten scrolls kannst Du bereits im Vorfeld sehen welche Informationen Du zu einer möglichen Partnerschaft erhalten kannst.

Vielleicht ist der beschreibende Text für Dich nicht wichtig. Das wäre ja auch völlig ok.

Aber ich habe das Portal gezielt auf Menschen hin ausgerichtet, die Wert auf zwischenmenschliche Passgenauigkeit legen, für die eine solche Information ausschlaggebend ist sich hier anzumelden.
 
Wie packe ich es an?

Die ersten Fragen die ich mir dazu gestellt habe:

Welche Kunden möchte ich haben und welche Bedürfnisse haben diese Kunden? (1)
Und wo sehe ich meine Nische?
Welche Rahmenbedingungen müssen erreicht werden?

Ich wollte Kunden haben die einen der wesentlichsten Punkte für Ihre Lebensqualität noch nicht umsetzen konnten:
Eine Partnerschaft in der sich Partner gegenseitig anziehen und auch mit ihrer Persönlichkeitsstruktur ergänzen / bereichern. Kunden mit Lebenserfahrung und dem Wissen dass der schöne Schein alleine keine Garantie für eine dauerhafte Partnerschaft ist.

Also absolut kein Dating- Bilderbuch- oder Abenteuerportal. (von denen es damals schon rund 1000 Stück gab)
Von reinen Partnervermittlungsseiten gab es damals eigentlich nur zwei... Und ich war der Meinung dass diese Kundschaft sehr motiviert und damit auch zahlungsbereit war.

Dann wollte ich das Portal auch aus zwei Gründen regional ausrichten:

Zum ersten macht es für Mitglieder nur Sinn wenn diese Ihre Partnervorschläge in ihrem regionalen Umfeld haben. Sonst werden Kontakte und Treffen aufgrund der Entfernung nicht aufgenommen.

Und zum zweiten ist es eine Kostenfrage wie groß der Bereich ist in dem man Werbung macht. Der große Unterschied zu anderen Webprojekten ist hier, dass in jedem lokalen Bereich die kritische Masse an Teilnehmern gewonnen werden muss, damit man den Kundenwünschen gerecht werden kann.

Meine Formel lautete dazu: im Umkreis von 25 Km müssen mindestens 500 Teilnehmer sein die in der Lage sind Kontakt mit anderen aufzunehmen. Da nur etwa 20% der Teilnehmer von sich aus Kontakt aufnehmen (und 80% auf Anfragen warten) hat man bei solchen Zahlen rund 100 pro-aktive Nutzer im regionalen Umfeld. Erschwerend bei der Kritischen Masse ist auch noch dass täglich ca. 1% der Teilnehmer in die inaktivität abgleiten, man also täglich 1% neue Mitglieder gewinnen muss um den Status aufrecht zu erhalten.

Ich denke, dass gerade der Punkt zwei bei der Konzeption vielen Datingseiten keine Beachtung gefunden hat. Die wabern aber immer noch halb- ganz- oder Scheintod durch das Netz….

(1) Meine Buchempfehlung zu dieser Thematik: Das neue 1 × 1 der Erfolgsstrategie: EKS - Erfolg durch Spezialisierung: von Kerstin Friedrich
Sehr gut zu lesen mit anschaulichen Beispielen die sich off- oder online anwenden lassen.
 
Sorry aber ich versteh das ganze ja nicht so....
aber meiner Meinung nach hast du bei den ganzen wissenschaftlichen Berechnungen und so das Wesentliche vergessen... nämlich Emotionen, und wenn ich so deine Seiten anschaue, dann fühlt sich vielleicht ein Informatik-Nurde wohl... vielleicht hättest nicht nur soziopsychologische Fakten sammeln sollen.....
 
Hallo Nullahnung,

Ich hatte etwa 70 verschiedene Startseitentexte mit und ohne Bildern am Start.
Die jetzige Seite war nicht in der aktiven Zeit online.
Hier eine der Startseiten die Deinen Vorstellungen wohl eher entspricht:

https://web.archive.org/web/20091005061435/...n-der-liebe.de/

Ich hatte damals die unterschiedlichsten Seiten in Bezug auf Erstanmeldeconversionsrate und Verweilzeit untersucht, um die optimale Gestaltung herauszufinden.

Das Konzept

um einem Nutzer Partnervorschläge vorzustellen, deren Persönlichkeitsprofil besonders aussichtsreich für eine Partnerschaft wäre, habe ich nach Studien / Untersuchungen recherchiert die Persönlichkeitseigenschaften und Wechselwirkungen für eine Partnerschaft zum Thema hatten. Ich bin dabei auf zwei Persönlichkeitsmodelle gestoßen auf deren Erkenntnissen ich meinen Fragenkatalog aufgebaut habe.

http://de.wikipedia.org/wiki/Enneagramm
http://de.wikipedia.org/wiki/Myers-Briggs-Typindikator

Dann habe ich aus Untersuchungen zur Beständigkeit von Partnerschaften eine Prioritätenliste entwickelt mit der besonders aussichtsreiche Partnerkonstellationen, mit Zahlenwerten versehen, berechnet werden konnten.
Um dann einem Partnersuchendem auch noch Informationen über das Persönlichkeitsprofil des Vorgeschlagenen, und die Wechselwirkung mit seinem eigenen Persönlichkeitsprofil anbieten zu können habe ich 180 Texte verfasst. Damit habe ich die unterschiedlichsten Paar- Konstellationen auf der Persönlichkeits- Ebene abgebildet.
Wen ein solches Beispiel interessiert kann es sich hier einmal ansehen:
Oben zuerst die Fakten und weiter herunterscrollen die oben genannten Infos

www.glueck-in-der-liebe.de/Kontaktvorschlag-Frau-2#kontakt

Und diese Texte beinhalten die Sichtweisen und Prioritäten aus Sicht des Betrachters als auch aus der Sicht des Vorgeschlagenen.

Auch wenn hinter diesem Angebot sehr viele Überlegungen und wohlmeinende Orientierungshilfen steckten, wurden diese Informationen nur sehr wenig genutzt.
(Aufgrund der durchschnittlichen Verweilzeiten konnte ich darauf schließen inwieweit die Texte gelesen wurden)

Dieses fehlende Interesse hätte ich bei einem so wichtigen Thema wie der Partnersuche nicht für möglich gehalten. Heute würde ich die Vorschlagsaufrufdauer eines einzelnen Besuchers erfassen um die reinen Seh-leute von den wirklich ernsthaft Partnersuchenden unterscheiden zu können.
Zu diesem Thema fände ich es auch einmal interessant zu wissen ob es Auswertungssoftware gibt die nicht nur die DURCHSCHNITTLICHE Verweilzeit der Besucher erfassen, sondern auch zeigen kann dass z.B. 20% der Besucher 5 Minuten, 15% 3 Minuten, 10% 2 Minuten, 55% weniger als 1 Minute auf der Seite bleiben.

Ganz einfach um den Focus besser auf meine Zielgruppe
„Kunden mit Lebenserfahrung und dem Wissen dass der schöne Schein alleine keine Garantie für eine dauerhafte Partnerschaft ist. “ richten zu können.

Solchen Kunden biete ich auf der Seite:
http://www.glueck-in-der-liebe.de/Persoenlichkeitstest
einen frei zugänglichen Kurztest an mit dem die potentiellen Kunden einen ersten Qualitätseindruck der Seite bekommen können.
Dieser Test wird auch heute noch von rund 100 Personen täglich genutzt.
 
Hi Johannes T im ersten Moment wusste ich nicht was ich auf der Seite mache, eine Partnervermittlung, ok, aber dazu gehören eben auch die passenden Profile aus denen man sehen kann ob überhaupt der Frauentyp oder Männertyp vorhanden ist.
Bei dir, mmg Beispielvorlage ah 6 Personen.

Ich möchte zb als Suchender mich nicht überall anmelden, ich will vorher eine Auswahl treffen können.

Woher ich das weis, ok ich habe auch so etwas, ich bekomme eine ganze Menge an Anfragen von Männern, nur eine Problematik ist eben auch, die meisten Männer wollen alles für lau
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Denen schreibe ich dann auch freundlich zurück das Sie allein wahrscheihnlich besser dran sind. Ich habe schon einige Partnerschaften zusammen gebracht, aber ich muss sagen ich reiße mich nicht drum, der Grund ist einfach, der Aufwand ist beträchtlich, denn ich muss ja die Frauen kontaktieren, Übersetzungen machen da Ausland, ich bin Dolmetscher wenn die Männer zu Besuch kommen etc. und wenn ich da jede Stunde in Rechnung stellen würde, unbezahlbar, die heulen ja jetzt schon rum

Deine Sache geht an die Sache einfach zu wissenschaftlich ran, wenn ich lese
Dann habe ich aus Untersuchungen zur Beständigkeit von Partnerschaften eine Prioritätenliste entwickelt mit der besonders aussichtsreiche Partnerkonstellationen,

ui, das schreckt mich aber eher ab und würde mich nie im Leben da anmelden. Bei mir sieht man eine Auswahl an Damen und Herren und kann anfragen ohne Anmeldung. Erst jetzt melde ich mich bei den Suchenden, und ja ich rede Ihn sogar eine viel zu junge Frau aus, weil das passt nun mal nicht, Alterunterschied 25 Jahre
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Erst jetzt stelle ich fest was der Mann oder die Frau auf den Herzen hat, welcher Typ es ist, was sie an Partner wollen, und die mache ich dann als weitern Vorschlag. Normal passt das auch, den kleine Zugeständnisse muss jeder machen. Wenn ich merke das der Suchende leicht pervers veranlagt ist, dann arbeite ich nicht weiter zusammen mit Ihn, dazu sind mir meine Kontakte hier zu wichtig.


(Aufgrund der durchschnittlichen Verweilzeiten konnte ich darauf schließen inwieweit die Texte gelesen wurden)
siehste bestätigt meine These, interessiert doch alles nicht, das kannst du dann machen wenn du direkten Kontakt zu einen Kunden hast, dann kann man das auch in der Form bearbeiten, aber der Mann muss doch wissen für was, die ersten Symbatien kommen nun mal auch vom Foto.

Das das Projekt so leider schief gegangen ist, ich verstehe das, eine wissentschaftliche Herangehensweise in den Bereich Partnervermittlung mag gut gedacht sein, aber es spricht die Emotionen der Suchenden nicht an.

 
Hallo Thaiseo,

meine Schilderungen zur Partnervorschlagsgenerierung hier in diesem Forum gehen weit über das hinaus was ich auf der aktiven Webseite an Hintergründen beschrieben hatte. Dort hatte ich unter dem Navigationspunkt "Vermittlungsprinzip" leichter verständlich beschrieben wie wir es machen. Aber ich wollte hier im Forum mehr zu den Hintergründen sagen.

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Alle die mit Webseitengestaltung und Optimierung zu tun haben müssen mit einem Umstand zurechtkommen:
Zwischen ca. 93% bis 99% der Webseitenbesucher können / wollen mit den Inhalten nichts anfangen. Das bedeutet nichts anderes als das bis zu 99 mal mehr Seitenbesucher eine Webseite für sich als unpassend empfinden, als die die auf einer solchen Seite kaufen / buchen / sich anmelden.

Jetzt kann man, wie es praktisch alle Webseitenoptimierer machen, die Conversionsrate erhöhen wollen.

Mein gedanklicher Ansatz war ein anderer: Kann es nicht auch sein dass ein anderes, vom Mainstrean abweichendes Konzept ausserhalb der bisherigen “Buchungsgemeinschaft“ aber in der Gruppe der 93-99% igen auf großes Interesse stoßen kann und sich dadurch ein Markt öffnet, der durch andere nicht bedient wird?

Gut ich denke bei diesem Projekt sagt die Überschrift dieses Threads ja schon wie es gelaufen ist…

Aber auch andere Konzepte (die Deinen Vorstellungen sicher eher entsprechen) scheinen betriebswirtschaftlich nicht aufzugehen. Hier in Deutschland kannst Du die Bilanzen von Unternehmen öffentlich einsehen unter: www.unternehmensregister.de

Schaue da beispielsweise einmal auf die Bilanzen von neu.de oder Kissnofrog.com ( Video Communications GmbH) nach und achte einmal auf die Begriffe:
"Bilanzverlust /Jahresfehlbetrag"
"nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag"

Da scheint das mehr visuell ausgerichtete Konzept betriebswirtschaftlich auch nicht zu funktionieren. Und in der Dating- Szene munkelt man, dass der Finanzinvestor der Scout- Gruppe die Schließung / den Verkauf von Friendsco ut beabsichtigt.

Mein persönlicher Eindruck ist der, dass praktisch keiner in der Branche ein tragfähiges Konzept hat, um das eigene Unternehmen Zukunftssicher zu machen. Vielleicht bin ich einer derjenigen der das für sich schon verstanden und die Konsequenzen gezogen hat….

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Jeder der selbstständig ist hat mit einer Schwierigkeit zu kämpfen:

Sein Ziel mit Beharrlichkeit zu verfolgen und sich nicht von Bedenkenträgern (die es an jeder Ecke und zu jeder Gelegenheit gibt) ausbremsen zu lassen. Dabei den eigenen Vorstellungen treu zu bleiben, dem eigenen inneren „Kompass“ zu folgen und die Guten Tipps und Ratschläge von den schlechten Tipps und Ratschlägen unterscheiden zu können.

Um, wenn es funktioniert Menschen für sein Konzept zu gewinnen und unverwechselbar zu werden. Wenn das klappt hat man ein vernünftiges Unternehmen aufgebaut.

Wenn nicht: siehe Überschrift…
 
QUOTE (Johannes T @ Mo 7.04.2014, 18:30)
Mein gedanklicher Ansatz war ein anderer: Kann es nicht auch sein dass ein anderes, vom Mainstrean abweichendes Konzept ausserhalb der bisherigen “Buchungsgemeinschaft“ aber in der Gruppe der 93-99% igen auf großes Interesse stoßen kann und sich dadurch ein Markt öffnet, der durch andere nicht bedient wird?



Zu dieser Einschätzung möchte ich hier einmal ein verblüffendes Beispiel aus den mit dieser Seite gemachten Erfahrungen schildern:

Durch eine ungezielte, durch einen Flüchtigkeitsfehler entstandene Veränderung in der Navigationsstruktur hatte ich einmal den sonst im Footer befindlichen Link "Preise Leistungen" in die waagerechte Navigationsleiste unter dem Header eingefügt

Ich wunderte mich, weshalb sich auf einmal die Kundenstruktur deutlich änderte.

Bisher hatten etwa 70% der sich anmeldenden Abitur bzw. ein darauf aufbauendes Studium. Jetzt aber hatten rund 60% der sich anmeldenden einen Hauptschulabschluss. Damit hatte ich (ohne weitere Änderungen!!) einen völlig anderen Kundenkreis. Die Anmeldeconversionsrate blieb dabei aber fast unverändert.

Es hat eine ganze Weile gedauert bis ich verstanden habe was die Ursache für diesen anderen Kundenkreis war.
Durch mehrmaliges hin- und herwechseln der Navigationsstruktur konnte ich Ursache und Auswirkung eindeutig zuordnen.

Erklären weshalb diese Wirkung eintrat kann ich auch heute nicht. Nur daß die Wirkung reproduzierbar eintrat, das hat sich erwiesen.

Es war für mich doch sehr irritierend wie leicht man mit so kleinen Änderungen bewusst oder zufällig Einfluss auf das Kundensegment und damit auch auf die Erfolgsaussichten einer solchen Seite nimmt.

 
Hi Johannes, es ist schon richtig was du erkannt hast, im Bereich Dating sind auch die großen Unternehmen wie neu.de etc. nicht besser, auch da werden Verluste gemacht.
Der Grund ist einfach, ein Überangebot, und auch viele die es sogar angeblich kostenlos anbieten wie http://www.dateinasia.com/Search.aspx
das man da auf andere Fälle treffen kann wie Scamming, ok das blenden die Suchenden aus, ist ja kostenlos:)

CODE Mein gedanklicher Ansatz war ein anderer: Kann es nicht auch sein dass ein anderes, vom Mainstrean abweichendes Konzept ausserhalb der bisherigen “Buchungsgemeinschaft“ aber in der Gruppe der 93-99% igen auf großes Interesse stoßen kann und sich dadurch ein Markt öffnet, der durch andere nicht bedient wird?


Für den kleinen Rahmen durchaus denkbar, aber nur dann wenn du so was zum Spass betreiben willst, aber nicht wenn sich das finanziell tragen soll.
Denn auch von deinen angemeldeten Besuchern / Kunden sind ja nur ein bestimmter Prozentsatz der der Umsatz bringt.
Deswegen sortiere ich bei mir auch ganz schnell diejenigen aus wo man schon bei schreiben merkt worauf sie aus sind, die können sich gern kostenlos auf datainasia bedienen.


CODE ]Sein Ziel mit Beharrlichkeit zu verfolgen und sich nicht von Bedenkenträgern (die es an jeder Ecke und zu jeder Gelegenheit gibt) ausbremsen zu lassen. Dabei den eigenen Vorstellungen treu zu bleiben, dem eigenen inneren „Kompass“ zu folgen und die Guten Tipps und Ratschläge von den schlechten Tipps und Ratschlägen unterscheiden zu können.

Zum Teil richtig, wohin das auch führen kann, siehe dein Titel
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Klar sollte man seine eigene Linie verfolgen, aber gerade im Internet gibt es nun mal Dinge an die sich Menschen gewöhnt haben, und das ist zb auch die Gliederung einer Webseite, deswegen eben auch deine andere Zielgruppe die sich bei einer Änderung der Navigation angemeldet haben.

zb bei Onlineshops, die Leute haben sich angewöhnt zb über Paypal oder Amazon Payments zu bezahlen, wenn du hier dann nur dein eigenes Zahlsystem nutzen willst hast du automatisch weniger Kunden, trotz noch so guter Ware
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Eigene klare Linie, ok, aber nicht mit Verbortheit verwechseln.
 
Hallo Thaiseo,

das Problem mit den Scammern hatte ich zu Anfang auch, da ich zuerst auch voll kostenlos gestartet bin um die kritische Masse schnell zu überschreiten.

Da Scammer aber praktisch immer einem bestimmten Handlungsschema folgen, konnte ich diese automatisiert in die Quarantäne verschieben:

Scammer veröffentlichen praktisch immer sofort ein Bild, Scammer schreiben ihre Nachricht praktisch sofort nach der Öffnung eines neuen Profiles, Scammer bringen in der ersten Nachricht praktisch immer eine Emailadresse unter, Scammer schreiben innerhalb kürzester Zeit mehrere Profile mit den gleichen Text an....

Alleine durch Messung der Zeit zwischen Profilöffnung und dem senden der ersten Nachricht ließen sich die Scammer leicht identifizieren.

Für am Thema Scammer interessierte: www.glueck-in-der-liebe.de/Vorsicht-Falle

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Da ich die Qualität meiner Partnervorschläge sicherstellen wollte habe ich ein recht simples System integriert mit dem gemessen wurde wie lange ein Nutzer braucht um auf die jeweilige Frage zum eigenen Persönlichkeitsprofil (gesamt 103 Fragen) eine Antwort zu geben.
Auch auf diesem Weg konnte ich die Erlichkeit der gegebenen Antworten automatisiert erkennen da sich "Durchklicker" dadurch outeten.

Nach meiner Erfahrung waren rund 60% der Profile damit fahrlässig oder sogar mutwillig falsch ausgefüllt worden.
Ich habe diese Profile herausgeworfen was aber zu einer deutlichen Steigerung der Kundengewinnungskosten geführt hat.

Eine ähnliche "Kundenselektion" konnte ich bei den Wettbewerbern die des öfteren mit "Handgeprüften Profilen" warben damals nicht feststellen. Deshalb meine Vermutung: Selbst bei Premiumanbietern basieren 60 % der Profile auf unrichtigen Angaben. Damit wären 60% der Kontaktvorschläge falsch.... Da kann auch das beste Matching- Verfahren keine guten Ergebnisse mehr liefern...
 
Domains…

Die Projektdomain war: jubilon.de

- Weil diese relativ kurz ist
- Einen positiven emotionalen Touch (jubilieren) enthält
- Mit „on“ auf einen Onlinedienst hinweist
- Auch in anderen europäischen Sprachen keine negativen Assoziationen weckt
- Als Marke schutzfähig ist

Aber auch:
- Bei der lautsprachlich nicht absolut eindeutig ist ob sie mit „Y“ oder „J“ beginnend geschrieben wird
- Bei der eventuell auch die Assoziation „Jubilar“ oder „Jubiläum“ als mögliches Rentnerportal entstehen könnte.

Da ist auch die Domain: Glueck-in-der-liebe.de

Mit einer Reihe von Nachteilen:

- Sehr lang
- Mit Bindestrichen
- Mit (möglichen) Umlauten und den auch heute noch bestehenden Problemen mit Umlauten beim Emailversand.
- Als allgemein beschreibender Begriff ist dieser nicht als Marke eintragungsfähig
- Damit ist auch kein Markenaufbau möglich
- Um „Trittbrettfahrer“ zu verhindern muss man mehrere Schreibweisen registrieren.

Mit einer Reihe von Vorteilen:

- Bringt den Wunsch unserer Zielkunden exakt auf den Punkt
- Enthält zwei der damals beliebtesten Worte in Deutschland „Glück + Liebe“
- Ist Teil eines Sprichwortes und damit besonders gut zu merken
- Erhöht die Klickrate bei Suchergebnissen und Adwords
- Ist ausgesprochen Conversionsstark

Der betriebswirtschaftiche Hebel bei Adwords war mit dieser Domain enorm. Die Erstanmeldeconversionsraten waren durchschnittlich um den Faktor 2,8 höher als bei der Projektdomain. Damit sanken die Kundengewinnungskosten bei Adwords um 64% !

Da in dieser Branche die Kosten für Kundengewinnung auch mal 80% des Umsatzes ausmachen können, kann die Wirkung einer solchen Kostensenkung für den Erfolg ganz entscheidend sein..
(Damals war es noch möglich eine Webseite mit Adwords zu bewerben selbst wenn Projekt- und angezeigte Domain nicht identisch waren. Da konnte ich das auch ausgiebig testen)

Selbst Googl Ireland wunderte sich über die Conversionsraten und rief bei mir an was ich denn eigentlich anders mache….

Eine Weile später änderte Goo seine Werberichtlinien. Dann durfte nur noch die Projektdomain mit Adwords beworben werden...

Aufgrund dieser Werberichtlinien sah ich mich gezwungen das Projekt auf die Domain Glueck-in-der-liebe.de umzuziehen um den Adwords- Vorteil weiter nutzen zu können.
Da mir durch den Wechsel der Domain aber für eine ganze Weile gute Positionen in den Suchergebnissen verloren gegangen sind, war das aus heutiger Sicht wohl der entscheidende Knacks für dieses Projekt.

Das zeigt mir auch wieder, wie gefährlich es sein kann sich auf Regeln anderer Anbieter zu verlassen, da man auf diese keine Einflussmöglichkeiten hat.

Ich denke da auch an diejenigen die sich heute auf ihre Seite auf „F“ verlassen und morgen nach einer Änderung von „F“ vor den Scherben ihres Projektes stehen können…

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Ich würde mir zukünftig viele Gedanken über eine Projektdomain mit dieser Tendenz machen:

Kundengewinnung überwiegend online:

Beschreibende Domain (die in diesem Umfeld ja meist nur angeklickt werden muss und bei der die Domainlänge deshalb auch nicht so wesentlich ist) Wenn schon mit Umlaut dann beide Versionen registrieren und die IDN Domain nur auf die Nicht- IDN Projektdomain weiterleiten.

Kundengewinnung überwiegend über Print / offline:

Eine kurze Domain die Markenfähig / als Marke geschützt ist, die keine Umlaute und keine Bindestriche enthält.

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Und wenn man beides haben möchte: 2 Projekte mit den unterschiedlichen Domains aufziehen, die aber im internen Bereich auf die gleiche Datenbank zugreifen...

 
Betriebswirtschaftliche Aspekte

Diese Schilderungen basieren auf meinem heutigen Erkenntnisstand… Wenn ich daß einmal früher gewusst hätte!
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Die konventionelle, persönliche Vermittlung.

Die Schwierigkeiten die sich hier auftun sind die immer weiter steigenden Kosten der Kundengewinnung und die Abwanderung potentieller Kunden ins Internet.
In der Region Köln- Bonn kann man davon ausgehen dass man zwischen 800 und 1500 Euro für Zeitungswerbung ausgeben muss um nur einen einzigen Kunden zu gewinnen. Das wäre noch akzeptabel wenn man denn 4- 5000 Euro von dem Kunden erhalten kann. Aber selbst dann hat man ein Riesenproblem: Man hat nicht die entsprechenden Partnervorschläge…
Wenn man einmal davon ausgeht dass nur etwa 5- 10 % der Kontaktvorschläge des passenden Alters und Geschlechtes als zum Suchenden passende Vorschläge überhaupt in Betracht kommen dann müsste man insgesamt sicher 200 aktuelle Vorschläge in der Kartei haben. Zumindest wenn man den gemachten Versprechungen gerecht werden will. Das bedeutet ein finanzielles Invest von 160.000 – 300.000 Euro. Oder man ist als Vermittler in der außergewöhnlich glücklichen Lage über einen riesigen, bindungswilligen Bekanntenkreis zu verfügen.

Diese Zahlen kommen Euch jetzt sicher sehr unrealistisch vor. Und ich kann das verstehen.

Um sich aber einmal einen neutralen Eindruck von der betriebswirtschaftlichen Situation im Partnervermittlungsgewerbe zu verschaffen empfehle ich einmal die veröffentlichten Unternehmensbilanzen auf www.unternehmensregister.de die unter den Begriffen „Partnervermittlung + GmbH“ aufgelistet werden anzusehen.

Da werdet Ihr durchgängig Begriffe finden wie „ nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag“ oder „Verlustvortrag“ oder „nicht angefordertes Stammkapital“ „ausstehende Einlagen“ „Liquidation“ oder „Insolvenz“. Oder die Verbindlichkeiten sind deutlich höher als die Forderungen.

Wenn selbst bundesweit bekannte Vermittlerinnen wie Christa A. „Vermittlung für ErfolgReiche“ nicht einmal in 2011 ihr Stammkapital vollständig eingezahlt haben, dann kann man ins Grübeln kommen.

Das Internet entzieht solchen Unternehmungen wohl einfach die Geschäftsgrundlage…

Manche Partnervermittler machen mittlerweile das Geschäft mit so genannter (rund 1500- 2000 Euro teuren) „Ausbildung“ zum Partnervermittler. Da werden die nicht vermittelten noch einmal mit der Hoffnung doch noch jemanden kennen zu lernen und dabei auch noch etwas verdienen zu können, ein zweites Mal zur Kasse gebeten.
Wenn ich mir die Schulungsunterlagen solcher „Ausbilder“ anschaue fällt mir auf das dort das Thema „wie stelle ich Kontaktvorschläge gegenseitig vor“ noch nicht einmal thematisiert wird.
Soweit geht das Engagement nicht… Nach dem Abkassieren hört dort alles auf.

Nach meiner Meinung bleiben die allermeisten Kunden die eine konventionelle Partnervermittlung nutzen auf der Strecke.

Jetzt sollte man meinen: wo Verlierer sind – da muss es auch Gewinner geben…

Die Internet- Partnervermittlungen

Wenn man sich die Bilanzen der großen Player (auf www.unternehmensregister.de) einmal genau anschaut dann ist da die betriebswirtschaftliche Situation auch nicht gerade berauschend. Auch da sind die Begriffe „ Verlustvortrag“ „nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag“ oder „Verlust“ häufig anzutreffen.
Besonders interessant sind die Erläuterungen zu einzelnen Bilanzpositionen als auch zu den zukünftigen Geschäftsrisiken.

Und da werden auch einzelne recht erstaunliche Zahlen genannt: So benennt die Firma welche auch eD…. betreibt den eigenen Werbeaufwand mit 80% (in Worten: achtzig Prozent)!

In Zahlen ausgedrückt:

Um einen Kunden für ein 3 Monats- Paket zu gewinnen welches 209 Euro kostet, müssen 167 Euro Werbeaufwand getrieben werden.
Um einen Kunden für ein 6 Monats- Paket zu gewinnen welches 299 Euro kostet, müssen 239 Euro Werbeaufwand getrieben werden.
Um einen Kunden für ein 12 Monats- Paket zu gewinnen welches 428 Euro kostet, müssen 383 Euro Werbeaufwand getrieben werden. (Alle Zahlen incl. Mwst)

Solche Zahlen hätte ich früher nicht für möglich gehalten.

Wie mit 20% des Umsatzes die gesamte Dienstleistung / Personal / Mieten usw. geschultert werden sollen, ist mir schleierhaft.

Ich denke die eigentlichen Gewinner dieser Entwicklung sind die Verlage, Radio- und Fernsehstationen, Singlebörsenvergleiche und natürlich Google.

Da ist es auch nicht verwunderlich das von dort fast nur wohlwollende Berichte an die Öffentlichkeit dringen.

Fortsetzung folgt…
 
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