Froogle, Gefahr für Shops und Shopseiten!

Froogle ist bisher ein mächtiger Flop. Mögliche Gründe aus meiner subjektiven Perspektive:
1. Die Shops müssen Ihre Produktkataloge selber uploaden, was für viele Shops eine unnötig hohe Barriere darstellt
2. Froogle hat es offenbar nicht geschafft, Shopping-Seiten automatisch zu spidern
3. Froogle hat kein Geschäftsmodell (es werden lediglich lieblos AdWords-Anzeigen platziert)
4. Froogle bietet keinen Produktkatalog, durch den man sich thematisch durchklicken kann
5. Pro Suchabfrage werden gewöhnlich mehrere tausend Produkte aufgelistet, was die Benutzer überfordert. Intelligente Empfehlungswerkzeuge sind nicht vorhanden
6. Google hat zu wenig Know-How im E-Commerce

Welche Gründe gibt es sonst noch für das magere Abschneiden von Froogle?
 
Der Wunschtraum des Kunden wäre wohl eine thematische, kategorie-orientierte und eigenschafts-orientierte Suche über die er zum gewünschten Produkt kommt, und dann ein Preisvergleich für das spezifische Produkt. Froogle hat sich ja daran versucht, allerdings war die Zuordnung der Produkte öfter falsch als richtig. Bereits die Zuordnung zu Kategorien und die Erkennung identischer Produkte scheitert am Aufwand, nachdem jeder Händler das Produkt etwas anders nennt müßte man viel von Hand machen. An die zusätzliche Berücksichtigung von Produkteigenschaften, die nicht immer einfach zu recherchieren sind, mag ich da gar nicht erst denken.

Vielleicht ist das aber auch ganz gut so: bei völliger Markttransparenz würden die Kunden nur noch beim billigsten Anbieter kaufen, die Händler müßten sich dann gegenseitig unterbieten bis alle pleite sind oder das Spiel nicht mehr mitmachen.

Man sieht diese Auswirkung ja schon heute bei eBay, obwohl dort die Kategorien noch vergleichweise grob sind und nicht bis auf ein spezielles Produkt runtergehen. Die seriösen Händler werden dort immer weniger weil keine ordentlichen Preise mehr zu erzielen sind. Dabei ist der Preisvergleich bei eBay noch lange nicht so einfach wie er sein könnte, wahrscheinlich ist das Absicht um dem Effekt entgegenzuwirken.

An der heutigen Situation wird sich also wohl nicht viel ändern. Entweder man hat eine Produktsuche mit vielen Anbietern, muss sich aber die passenden Angebote mühsam raussuchen, oder man hat einen übersichtlichen Vergleich, dann machen aber nur wenige Händler mit. Eine Produktsuche die beides bietet wird nicht dauerhaft funktionieren können.

 
QUOTE Vielleicht ist das aber auch ganz gut so: bei völliger Markttransparenz würden die Kunden nur noch beim billigsten Anbieter kaufen, die Händler müßten sich dann gegenseitig unterbieten bis alle pleite sind oder das Spiel nicht mehr mitmachen.


In Österreich nennt man das manchmal den Geizhalseffekt.
www.geizhals.at hat sicher viel Auswirkung auf den Hardwarehandel gehabt, die Entwicklung war sicher unabhängig von der Preisplattform da, wurde so aber schon gefördert.
 
QUOTE Welche Gründe gibt es sonst noch für das magere Abschneiden von Froogle?

> Google versucht eine weltweit einsetzbare Lösung zu entwickeln (automatisiert)
> Google verdient an den anderen Preisvergleichern via Adwords ziemlich viel Geld, und möchte die Einnahmen nicht zunichte machen (Stichwort direkter Wettbewerb)
> Google wartet bis sich das Google Bezahlsystem etabliert hat, und setzt dann CPA für die Shopbetreiber und Google Checkout für die Kunden ein

Gruß

sean
 
Moin,
dieser Threat ist ja schon recht alt, aber als Neuling muss man sich die Sporen verdienen.
Warum also nicht auch hier ansetzen:
Froogle ist bei Google vor etwa 3 Jahren von Google Base abgelöst worden, das aber das Konzept von Froogle fortsetzte.
Ob erfolgreich oder nicht ist für Google immer eine sekundäre Frage, denn Google lebt von Adsence und Adwords.
Google errichtet immer wieder neue Dienste, wo diese Geldesel eingesetzt werden können.
Froogle und auch Google Base spidern keine Shos, sondern werden von den Shopbetreibern mit Informationen versorgt.
Die Schaffung einer solchen Schnittstelle erfordert auch heute noch viel Geduld bei Froogle haben viele einfach irgendwann aufgegeben. Daher wahrscheinlich auch der Namenswechsel. Die Shopbetreiber sind gezwungen, mindestens einmal im Monat Google Base mit frischen Informationen zu versorgen, sonst werden die Daten deaktiviert. Die Daten von Google Base liegen in der SERPs meist auf Platz 1 bis 3. Ob wirklich viele User von dort kommen, habe ich noch nie analysiert, da wir meist in den SERPs vor Google Base liegen.
Dass Google für diesen Dienst Geld verlangen will, gehört meines Erachtens in den Bereich der Spekulation. Ich habe hierzu noch nichts gelesen.
 
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