Wie hilfsbereit darf man sein?

Das Problem wird es so wohl immer geben. Selbst die großen Konzerne wie Siemens haben damit zu kämpfen. Sie müssen nach China einfach weil der Markt so groß ist und die Konkurenz ja auch dort ist. Auf der andern Seite gibt es einen Technologie Transfer und wenn sie nicht aufpassen produzieren die chinesischen Unternehmer irgendwann billiger das gleiche wie sie.

Eine Möglichkeit ist es Geld/Zeit in die Forschung und Entwicklung zu stecken um immer einen Schritt vorraus zu sein. Das funktioniert nur leider nicht so einfach als Einzelperson oder kleine Firma. Man sollte schon darauf achten, das man nicht all sein Wissen an einen Kunden weitergibt. Im Idealfall verät man nur genug, um dem Kunden zu zeigen das er auf einen angewiesen ist.



Etwas anderes ist meiner Meinung der SEO Berreich. Was da manche als Geheimwissen propagieren ist in den meistens Fällen schon irgendwo nachzulesen und Linkaufbau der mit Abstand wichtigste Teil von SEO ist einfach nur viel Arbeit. Mit Jahre langer Erfahrung und super Tricks hat das eher weniger zu tun. Mal abgesehen vom unfreundlichen arroganten Tonfall der bei den deutschen SEO´s oft völlig normal zu sein scheint. Was spricht dagegen anderen ein bisschen zu Helfen. Aus dem Geschäft gedrängt wird dadurch wohl niemand.
 
Huhu Hallo

Hilfsbereite Menschen sind mir ja an sich die liebsten. Sie zeigen Herz, lassen sich aber leider oft auch so sehr ausnützen, dass man sie am liebsten als schützenswert auf die Rote Liste setzen möchte.
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Ich persönlich nehme Hilfe nicht so gern an, weil es irgenwie auch verpflichtet. Entweder will der andere dann etwas von mir, meist viel mehr, als ich als "Geschenk" erhielt, oder dann verdirbt es die Freundschaft. Deshalb sage ich meinen Freunden klipp und klar, sie sollen mir nichts schenken. Die meisten Freundschaften enden, wenn Geld ins Spiel kommt. Eine Freundin von mir ließ sich da auch sehr ausnützen. Als sie damit aufhörte (auf meinen Rat hin), blieben viele ihrer Freunde weg.

Es gibt auch solche, welche ständig helfen wollen, aber ein Elefantengedächtnis haben, wenn es darum geht, einen an ihre Hilfe zu erinnern, welche an sich klein war, aber auf einmal ein Riesengewicht erhält. Es ist, als stände man ewig in der Schuld des anderen, auch wenn es eigentlich nur eine kleine Sache war. Dann schon lieber Hilfe von jemandem, dessen rechte Hand nicht weiß, was die linke tut und wirklich und wahrhaftig gern hilft und einem nicht einen emotionalen Zinssatz anhängt.

Einmal bot mir ein IT-Admin in einem Forum von sich aus seine Hilfe an bei einem technischen Problem. Da nahm ich seine Hilfe an, weil es wirklich nur eine Sache von Sekunden war, wie er selbst sagte (da ich es später selbst konnte, weiß ich, dass es wirklich eine Kleinigkeit war), und wir uns schon länger kannten. Doch am Ende stellte er es subtil so hin, als hätte ich ihn beruflich ausgenutzt, als hätte er vergessen, dass er es von sich aus anbot. Ich hätte nämlich nie von mir aus danach gefragt, weil ich Beruf und Privatleben absolut trenne. Das war mir auch eine Lehre. Nimm keine Hilfe an von Profis, auch wenn sie es von sich aus anbieten und gutmütig erklären, es sei eine Kleinigkeit.

@Christian: Da wirst Du wohl laufend den Weissenstein besteigen mit Deiner Familie. Bei uns ist es die Teufelsschlucht
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QUOTE Nimm keine Hilfe an von Profis, auch wenn sie es von sich aus anbieten und gutmütig erklären, es sei eine Kleinigkeit.

Ach was nimms nicht so tragisch, schräge Vögel gibt es überall. Das schöne an der Hilfe ist ja, das das was für den einen eine Sache von ein paar Minuten ist, für den andern nur schwer lösbar. Wer unmittelbar eine Gegenleistung erwartet sollte seine Hilfe gar nicht erst anbieten. Fair ist es allerdings, das wenn man Hilfe annimmt, man auch breit sein sollte selbst zu helfen. Aber der Community insgesamt gegenüber. So funktioniert das in praktisch jedem Opensouce Projekt. Ich hab da eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht.
 
Halihallo

Ja, Opensource oder auch Support in einem Forum ist etwas anderes, da wird es der Gemeinschaft angeboten und ist kein persönlicher Gefallen, wo ich für ewig in der Schuld des Helfenden stehe. Das schätze ich auch sehr und finde es nicht selbstverständlich.

@Mein Heimatort liegt auch in der Nähe: Aarwangen. Unser Familienwappen hat eine Schaufel als Symbol. Die Frage ist nun, was meine Vorfahren waren: Bergwerkarbeiter oder Totengräber.
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Ich finde die Ausgangsfrage super. Oftmals habe ich mir auch schon gewünscht, dass Forenteilnehmer ein wenig berücksichtigen, dass ihre Beiträge von jedermann gelesen werden können. Das ist jetzt garnicht auf Ayom bezogen, aber ich habe in anderen Bereichen schon angesehen, wie lukrative Nischen auf diese Weise vernichtet wurden, weil jemand alles darüber ausplapperte, ohne überhaupt die Geschäftsmodelle zu verstehen.

Teilweise unterliegen viele Neulinge auch so einem Massenphänomen, Besucher, Besucher, Besucher und verlieren dabei langfristige Geschäftsmodelle aus den Augen.

Mit Opensource sehe ich es recht klar. Ich helfe überall und investiere auch Zeit und Geld, wo es um Grundlagen geht. Dabei bleibe ich dann meistens innerhalb dieser Communities. Sobald es aber um spezifische Umsetzungen von Ideen geht ist Schluss.
 
Hallo

Als Nutzer von Informationen finde ich es natürlich super, wenn ich mit wenigen Klicks und ohne irgend etwas zu bezahlen das bekomme, was ich will.
Aber das ist genau die Freibier-Mentalität, die auf Dauer für keinen gut sein kann. Was ich häufig finde, sind Hinweise, die den Lösungsweg ein Stück weit beschreiten, was dann folgt, ist Gehirnschmalz oder Geld, wenn ich selbst nicht in der Lage bin, den Transfer (insbesondere bei Programmieraufgaben) zu leisten.

Vielleicht ist das ein gangbarer Weg, obwohl diese Option nur bei komplexen Sachverhalten geht. Bei Kochrezepten geht das wohl nicht ...
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Nein man schadet sich nicht. Weil das Wissensspektrum so groß ist - was man postet oder schreibt entspricht meist dem Standard. Selbst wenn man Neues postet - wenn das Leute lesen und anwenden (die Mehrheit) hat man wieder neues eignes Wissen.

Das Problem was ich eher sehe ist, dass man nicht zuviel Zeit in manches im Netz investieren sollte was kein Geld bringt. Ansonsten ist es Hobby. Weil bis man mal profitieren kann von seiner Arbeit, dauert es sehr lange.
 
Hier mal meine Gedanken dazu ...

Die Frage ob (und wie stark) man sein Wissen offen legen soll? Das muss jeder für sich selbst abwägen. Das offen gelegte Wisse kann dazu führen, dass man Konkurenz erhällt. Wem das zu heikel ist, behällt sein Wissen für sich.

Ich zum Beispiel profitiere enorm davon, dass Informationen öffentlich zugänglich sind. Und bei Interesse steuere ich da auch meinen Betrag dazu. Nur so zur Information: der Community-Gedanke kommt erst richtig auf mit der OpenSource-Welt Ich bin der Meinung dass ich da durchaus auch was beisteuern darf ...

Legt man seine Arbeiten unter einer GPL oder ähnlichen Lizenzen Online, kann durch Spenden genügend Geld zusammen kommen. Voraussetzung, das Konstrukt muss auch was taugen, da hilft kein grafisches Bling Bling Wächst eine solche Community, entstehen immer bessere Arbeiten und die Spenden werden auch grösser.
Bestes Beispiel ist da Wohl die Debian-Welt.


Für die jenigen die da noch was nicht ganz verstanden haben:
Das mit dem "Geben und Nehmen" ist so eine Sache. Der Gedanke ist wunderbar dahinter. Wer etwas gibt und dafür etwas verlangt, soll dies auch von Beginn weg so kommunizieren. Wer dies nicht kommuniziert hat auch kein Recht auf eine Gegenleistung. Der Beschenkte hat zu entscheiden ob er eine Gegenleistung bieten soll, oder nicht.
Wenn anhand so einer Aktion eine "Freundschaft" in die Brüche geht, war es sowieso keine echte Freundschaft.

Es wird immer Leute geben die das Prinzip falsch verstehen oder einfach nur ausnutzen wollen.
Peach Weber (Schweizer Komiker) sagte mal, dass gewisse Leute da was missverstehen.
[ZITAT]Zerscht gäbeds dr d'pfuscht ond nochhär nämeds dr s'velo[/ZITAT]
In Schriftdeutsch schreibt sich das umständlich. Ich hoffe Ihr könnt es entziffern.
 
QUOTE [ZITAT]Zerscht gäbeds dr d'pfuscht ond nochhär nämeds dr s'velo[/ZITAT]
In Schriftdeutsch schreibt sich das umständlich. Ich hoffe Ihr könnt es entziffern.


Nicht ganz. "d'fuscht" verstehe ich nicht. Der Rest soll wohl heissen: "Zuerst geben sie dir ??? und nachher nehmen die dir das Fahrrad" ... oder so ähnlich. Der Sinn erschließt sich mir nicht.
 
Moin,

QUOTE (danwip @ So 8.03.2009, 06:13)
Hab das jetzt selbst an mir erfahren. War immer hilfsbereit und habe potentiellen Kunden immer beratend zur Seite gestanden, bis sie mich jetzt anscheinend nicht mehr nötig haben oder dies nicht zu schätzen wissen.



Bei (potentiellen) Kunden wäre ich in jedem Fall zurückhaltend, denn hier ist ganz klar das Verhältnis Kunde<->Dienstleister gegeben und da ist es absolut klar, dass für eine Dienstleistung/Hilfe auch bezahlt werden muss. Natürlich kann man bei bestehenden Kunden als Service oder kostenlose Draufgabe großzügig sein, wenn man sich was davon verspricht. Und bei potentiellen Kunden kann man auch eine gewisse - kleine - Vorleistung erbringen in Hoffnung auf einen Auftrag. Das ist normal, die Betonung liegt hier aber auf "klein". Bei (potentiellen) Kunden steht m.E. ganz klar der wirtschaftliche Aspekt im Vordergrund. Wenn ein Kunde das nicht versteht, sollte man von diesem Kunden besser die Finger lassen.

Hilfe und Informationen, die man im Internet kostenlos verteilt, sei es auf eigenen Websites als kostenlose Ratgeber/Leitfäden, sei es durch Beiträge in Foren, würde ich als Dienst an der Gesellschaft sehen. Hier kann es nur nach dem Prinzip Geben und Nehmen gehen. Dass es immer Leute gibt, die nur nehmen, d.h., nur die Informationen aufsaugen, aber nichts zurückgeben, das liegt in der (unvollkommenen) Natur des Menschen. (Da hilft nur, sich weise in seiner eigenen Großzügigkeit zu sonnen
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).
Dass man sich selbst etwas zurückhält und nicht unbedingt z.B. die mühevoll gefundene Nische in die Welt posaunt oder allen eine geniale und neue Geschäftsidee verrät, versteht sich m.E. von selbst. Ein paar Tipps zum Programmieren oder ein paar Marketing-Methoden zu verraten halte ich nicht für so "gefährlich", denn zwischen Wissen und Umsetzen besteht dann - zum Glück - doch immer noch ein großer Unterschied.

HTH,
Alex





 
QUOTE (Rainer @ Di 17.03.2009, 15:36)
QUOTE [ZITAT]Zerscht gäbeds dr d'pfuscht ond nochhär nämeds dr s'velo[/ZITAT]
In Schriftdeutsch schreibt sich das umständlich. Ich hoffe Ihr könnt es entziffern.


Nicht ganz. "d'fuscht" verstehe ich nicht. Der Rest soll wohl heissen: "Zuerst geben sie dir ??? und nachher nehmen die dir das Fahrrad" ... oder so ähnlich. Der Sinn erschließt sich mir nicht.

Dann geb ich mal eine Übersetzung.
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Zuerst geben sie dir die Faust und nachher nehmen sie dir das Fahrrad.

Heißt etwa dasselbe wie: Zuerst nehmen sie dir den kleinen Finger, dann die ganze Hand.
 
QUOTE Zuerst geben sie dir die Faust und nachher nehmen sie dir das Fahrrad.
Heißt etwa dasselbe wie: Zuerst nehmen sie dir den kleinen Finger, dann die ganze Hand.

Sinngemäss bedeutet es das gleiche. Nur ist semantisch entscheidend, dass erst was gegeben wird und darauf hin genommen. Entspricht dem Geben und Nehmen. Jetzt klar soweit? Humoristische Aussagen zu erklähren, ist immer doof
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. Und sorry, dass damit vielleicht ein wenig vom Thema abgeschweift wurde. Also abhacken Rainer
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QUOTE (Lynn @ Mi 18.03.2009, 03:32) Was sollen wir denn abhacken?
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Den Peach Weber Spruch. Bin teilweise wohl sehr schwer zu verstehen, nicht?
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QUOTE (Kilian Waser @ Mi 18.03.2009, 12:36)
QUOTE (Lynn @ Mi 18.03.2009, 03:32) Was sollen wir denn abhacken?
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Den Peach Weber Spruch. Bin teilweise wohl sehr schwer zu verstehen, nicht?
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Geht so.

Sollte wohl eher eine Anspielung auf "abhacken" sein, obwohl richtiger "abhaken" gewesen wäre.
 
Naja solche Menschen gibt es immer und überall, aber es sind nicht alle gleich. Und ganz ehrlich gesagt, wenn du dich dagegen streubst, macht es der nächste.

That's life!

Ich glaube das gehört einfach auch zum Geschäft dazu, denn alles was man gibt, kommt von woanders wieder zurück!

lg und viel glück und erfolg wünsch ich noch!
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Hi,

Die Frage finde ich super!

Ich bin der Meinung, dass jede Hilfe, die ich im Netz leiste, nicht nur den Hilfesuchenden weiter bringt, sondern auch mich selber. Ich bin gerne Bereit, jemandem ein Problem zu lösen, da ich ebenfalls etwas lerne. Nämlich die Situation aus einer anderen Sicht zu sehen. So kann ich lernen, wie sich die Probleme bei anderen Menschen zeigen und finde vermutlich den Ursprung des Problems. Wenn ich also den Ursprung eines Problems kenne, bin ich in der Lage daraus vielleicht eine neue Idee zu generieren und das eröffnet einen neuen Markt um Geld zu verdienen. So bin ich für jede Frage unendlich dankbar. Dieses Prinzip nenne ich übrigens: "Question-Learning-Research".

Wenn ich hilfsbereit bin, gibt es für mich noch einen weiteren Vorteil: Man lernt seine Schwächen kennen. Es ist vergleichbar mit Repetitions-Fragen in der Schule. Damit kann ich mein Gelerntes vertiefen und merke genau, wo meine Schwächen sind.

Alles Gute!
Daniel Boscheri
 
das ist eine interessante Diskussion.

Im Rahmen meiner Möglichkeiten helfe ich anderen Menschen in Foren gerne weiter, denn ich ziehe ja auch Nutzen aus Informationen, die im Internet angeboten werden.
Und dadurch erreiche ich auch immer wieder neue Kunden.

Wie weiter oben schon geschrieben wurde, man hilft jemandem weiter und bekommt dann irgendwann von anderer Seite Hilfe zurück. Das kann ich bestätigen.
Gezieltes Netzwerken kann eine gute Sache sein, sofern das Netzwerken nicht zum Selbstzweck ausartet.

Ein ausgegliches Verhältnis zwischen Geben und Nehmen sollte aber schon vorhanden sein. Jemanden, der in Foren immer nur Fragen stellt, hilft man vielleicht einmal, aber nicht öfter.

Wünsche Euch allzeit gute Antworten auf Eure Fragen bzw. interessante Fragestellungen, die Euch weiterbringen.
Merced
 
Das ist eine wirklich interessante Diskussion.

Helfen und Austauschen und Geholfenkriegen im Internet ist für mich selbstverständlich, seit ich im Internet zu Gange bin, das finde den Reiz vom Inet.

Bei mir stellt sich die Frage im weiteren Sinne, ob wir zu offen mit unserem Geschäftskonzept umgehen.
Das Geschäft läuft B2B offline in Kombination mit Online und bald auch Shop.

Da wir recht offenherzig umgehen mit Informationen über unsere Produkte, Lieferanten, Kunden kann es natürlich auch passieren -wie letzte Woche- daß jemand bei unserem Logistiker nach Preisen fragt und sagt, das Konzept soll genauso aussehen wie bei der Firma XY.
Das hat mir dann schon zu denken gegeben.

Andererseits gehört die offene und faire Kommunikation -die wir uns auch auf die Fahnen schreiben- untrennbar zu unserem Konzept und wir finden genau die Kunden, die das zu schätzen wissen und zu uns passen.
Ich glaube, wenn eine Firma nur das Konzept kopiert ohne die Philosophie dahinter auch zu leben, dann wird das auf Dauer nicht funktionieren.

Und so rechne ich eben damit, daß meine offene, hilfreiche Art manchmal ausgenutzt wird, aber unterm Strich mehr Nutzen als Schaden bringt.
Die Rechnung muß jeder für sich selbst aufstellen.

Gruß, Lissy
 
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